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Martin Arnold ist einer der profiliertesten Filmemacher Österreichs im Bereich des strukturellen/experimentellen Kurzfilms. In der Ausstellung in der Kunsthalle Wien werden neben einer Retrospektive auch eigens erstellte neue Arbeiten gezeigt.

Während bildende Künstler wie Steve McQueen, Gillian Wearing oder Ene Liis Semper sich von den "fine arts" kommend in Richtung Film/Video entwickeln, geht Arnold den umgekehrten Weg. Seine Arbeiten waren immer schon sehr klar strukturiert und konzeptionell orientiert, arbeiteten mit den Rhythmen von Fast Forward und Rewind und beuteten die auratische Komponente bekannter Hollywoodfilme gewinnbringend aus.

Für den neuen Werkkomplex, den Arnold für die Kunsthalle erarbeitet, will er aus berühmten Filmsequenzen die handelnden Darsteller eliminieren und somit den roten Faden der Erzählung, der die Szenen im traditionellen Spielfilm verknüpft, zerschneiden. Was bleibt, sind Hintergründe, eratische Kamerabewegungen, die sich scheinbar unfokussiert im Raum bewegen und gespenstische Veränderungen von Licht und Schatten einfangen. Arnold stellt in diesen Filmen die grundsätzliche philosophische Frage nach menschlichem Da-Sein und der Präsenz in der Absenz. Obwohl die Schauspieler fehlen, hinterlassen sie Spuren (einschlagende Kugeln, aufgewirbelter Staub) und werden gerade in ihrer Abwesenheit als geisterhafte, irreale Gegenwarterlebt.