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The exhibition "Mario Merz – In memoriam" shows a prominent selection of works of the Arte Povera artist, who died last November and with whom the Kewenig Galerie had been working together for many years. With installations such as an Igloo of 1995 and a series of Fibonacci numbers in Neon that comes with a crocodile the show presents the best known art forms by Merz. Igloo, tables, brushwood, fibonacci numbers, light and animals illustrate in material and form the basics of life. The igloo stresses the nomadic existence of men, that Merz regards a a journey for a limited time, which ends in death and gives all wordly goods a very limited value. The crocodile implicates wildness, danger and invincibility. The Fibonacci numbers go back to an Italian mathematician. Every number is the addition of its two predecessors. In using this formula for nature's growth, Merz demonstrates the power of nature.

Different drawings in the Kewenig gallery complete the show and illustrate how Merz uses his archaic and at the same time complexe language for his artistic ideas. Abstract animals demonstrate their natural and on the same way threatening and mysterious character.

Gerry Schums video "Lumaca" (1970) from his TV-gallery presents Mario Merz, who draws a snail and Fibonacci numbers on a glass. The Stedelijk Museum, Amsterdam, loaned the film by the gallerist Schum for the exhibition. In the seventies Schum had the then new idea to present art via TV and videos.

Die Ausstellung "Mario Merz – In memoriam" zeigt eine Auswahl von Arbeiten des im November 2003 verstorbenen Altmeisters der Arte Povera, mit dem die Kewenig Galerie über viele Jahre zusammengearbeitet hat. Mit raumgreifenden Werken wie dem Iglu von 1995 und einer umlaufenden Fibonacci-Neonzahlenfolge mit einem Krokodil werden die wohl bekanntesten Installationsformen von Merz ausgestellt. Iglu, Tische, Reisig, Fibonacci Folge, Licht und Tier versinnbildlichen künstlerisch mittels Material und Form die Grundlagen des Lebens, die durch die Zivilisation so häufig überlagert werden. Zugleich drückt der Iglu das Nomadentum der Menschen aus. Für Merz war das Leben wie eine Reise für eine begrenzte Zeit, deren Endlichkeit die Bedeutung aller irdischen Güter relativiert. Das Krokodil birgt Ungezähmtheit und Gefahr genauso wie Unbesiegbarkeit, die ihm seit ägyptischer Zeit zugesprochen wird. In der Zahlenfolge des italienischen Mathematikers Fibonacci ist jede Zahl das Ergebnis der Addition ihrer vorangegangen zwei Zahlen. Merz verweist durch das Zurückgreifen auf diese Formel, mit der anhand der rasanten Fortpflanzung von Kaninchen ein Beispiel für das Naturwachstum gegeben werden sollte, auf die Kraft der Natur.

Zeichnungen vervollständigen die Übersicht über Merz' Werk in der Kewenig Galerie und verdeutlichen in signethaft verkürzter Formensprache seine künstlerischen Ideen. In abstrahierten Tierbildern verweist Merz auf die Ursprünglichkeit, Unverfälschtheit, aber auch das Bedrohliche und Mysteriöse, das von Tieren ausgeht.

Im Untergeschoß zeigt die Kewenig Galerie den 2002 gedrehten 16mm Film (8,5 min. Länge) von Tacita Dean über Mario Merz. Die in Berlin lebende britische Künstlerin ist nach ersten Museumsausstellungen, u.a. in der Tate Britain in London, und einer Nominierung für den angesehenen Turner Preis inzwischen auch in Deutschland einem breiteren Publikum bekannt. Das poetische Portrait Merz' entstand in der Vorbereitung zur Ausstellung "arte all’arte" bei San Gimignano in der Toscana und zeigt seine Arbeitsweise vor Ort genauso wie Privates im Umgang mit seiner Ehefrau Marisa.

Mit Gerry Schums "Lumaca" präsentiert die Kewenig Galerie einen Film aus Schums Fernsehgalerie "Identifications". In der 1970 im SWF ausgestrahlten Sendung nutzte der Düsseldorfer Fernseh- und Videogalerist das TV als damals vollkommen neuartige Form der Kunstvermittlung. Der von Schum gedrehte Film über Mario Merz zeigt den Künstler bei der Arbeit an "Lumaca" einer Glasscheibe, der er eine Schnecke mit Fibonacci-Zahlen einschreibt.

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Mario Merz – In memoriam