press release only in german

Vom 27. April bis 26. Mai 2007 zeigt die BUCHMANN GALERIE BERLIN in Zusammenarbeit mit der Fondazione Merz in Turin erstmals nach dem Tod des Künstlers im Jahre 2003 grossformatige Arbeiten aus dem Nachlass.

Das Werk von Mario Merz, ein Hauptvertreter der Arte Povera, wird assoziiert mit Installationen aus Neon, Glas und pflanzlichen Materialen, mit Iglus und mit der Zahlenreihe des Mathematikers Fibonacci, die den Lebensrhythmus der Natur in Zahlen fasst.

Vom Künstler seit den Anfängen seines Schaffens immer wieder aufgegriffen, wird gerade in der Verwendung der Fibonaccizahlen deutlich, dass es Mario Merz nicht primär um das Medium geht, sondern um die visionäre künstlerische Energie und Kraft, die sich in Prozessen artikuliert, in selbstgefundenen Metaphern für Zustände und Vorgänge, zu deren visualisierter Sinngebung eben auch und gerade “povere“ Materialien genügen.

Die in der Ausstellung präsentierten bis zu 200 cm x 300 cm grossen collagierten und installativen Arbeiten zeigen archetypische Tiere, denen eine Urkraft des Animalischen innezuwohnen scheint.

Mehrfach geschichtet und gearbeitet auf transparenten Papieren oder opaken, tiefschwarzen Cutouts die mit Neon kombiniert werden, erscheinen die Tierkörper in schatten- und schemenhafte Bewegung versetzt. Die Körper evozieren die Höhlen-malereien von Lascaux oder Altamira, Frühwerke menschlicher Kulturgeschichte, die sich in ihrer Ursprünglichkeit einprägt haben in das kulturelle Gedächtnis.

Alle diese von Mario Merz verwendeten Symbole wie Iglu, Spirale, Animale oder Zahlenreihe verdeutlichen eine Welt, die fortwährend in Bewegung ist, die sich vom Nukleus aus immer weiter ins Unendliche dehnt.

Guy Tossato schreibt in seinem Essay: „Für Mario Merz ist die Kunst die Sprache, die es vermag, den Gegensatz zwischen den Dingen und den Lebewesen und die Veränderungen einer Welt auszudrücken, die der kontinuierlichen Bewegung der Zeit unterworfen ist.“ (aus: Die Katze, die durch den Garten geht, ist mein Arzt, Torino, 2001, S 7.)

Die visionäre künstlerische Energie und Kraft verleihen dem Werk des Künstlers eine hohe Aktualität, wie die aktuelle grosse Ausstellung zu dem zeichnerischen Werk im Kunstmuseum Winterthur zeigt.

only in german

Mario Merz