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Mariella Mosler, die spätestens seit ihrer documenta X-Beteiligung der internationalen Kunstszene ein Begriff ist, wird in der Ausstellungsreihe STANDPUNKT der Hamburger Kunsthalle eine der für sie charakteristischen Sandarbeiten präsentieren. Mit unendlicher Akribie und Geduld hat sie ein auf die Ausstellungsdauer begrenztes Werk geschaffen, dessen Ellipsen die quadratische Raumsituation dynamisieren und die Bewegung des Betrachters im Raum aufnehmen. Die Künstlerin ist besonders an den Gesetzmäßigkeiten von Ornamenten interessiert, an Schichtungen, Verflechtungen und Verknotungen. Daher sucht Mosler beispielsweise auch den Austausch mit Mathematikern, die die molekulare Dynamik von Polymerketten auf ihre Stabilität prüfen.

Eine zweite Installation, "Viollet" (eine Reminiszenz an den Architekten und Theoretiker Viollet-Le-Duc, 1814-1879), setzt sich mit Präsentationsraum und Bildraum auseinander. Sie ist ein Novum im Werk von Mariella Mosler: eine Spiegelarbeit als integratives Moment von Betrachter und Raum, angrenzender Sandarbeit und der sich durch die Fenster erschließenden Architektur. Insgesamt 48 Spiegel, auf zwei Wandflächen von 2,40 m x 6 m sowie 2,40 m x 3,60 m versetzt einander gegenübergestellt, sind aufwändig belegt mit einem komplizierten Rastersystem aus silbernem Blattmetall. Kein Spiegel gleicht dem anderen, das Spiel mit der Spiegelung und der stumpfen Qualität der bearbeiteten Stellen verunklart, interpretiert und erweitert zugleich Kunstraum und Betrachterstandpunkt.

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Mariella Mosler