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Die Ausstellung Marianne Werefkin: Vom Blauen Reiter zum Großen Bären bietet einen Überblick über die künstlerische Entwicklung einer herausragenden Malerin der klassischen Moderne. In dieser seit 15 Jahren ersten Retrospektive in Deutschland wird Marianne Werefkin (1860–1938) als eine Hauptakteurin der Avantgarde präsentiert.

Obwohl Werefkin eine erfolgreiche Schülerin von Ilja Repin ist, stellt sie 1896 ihre eigene Malerei für 10 Jahre zurück, um es ihrem Lebensgefährten Alexej Jawlensky zu ermöglichen, sich künstlerisch zu entfalten. 1896 lässt sich das Paar in München nieder, wo Werefkins Salon Persönlichkeiten wie Else Lasker-Schüler, Gabriele Münter, Serge Diaghilev und Wassily Kandinsky anzieht. Hier entsteht 1908 die Idee der Neuen Künstlervereinigung München, aus der 1911 Der Blaue Reiter hervorgeht. Als Werefkin 1906 wieder zu malen beginnt, reagiert sie unmittelbar auf den modernen Zeitgeist. Unter Einsatz expressiver Farbkontraste, abstrahierter Formen und forcierter Perspektiven bannt sie Café- und Zirkusszenen ebenso auf ihre Bilder wie Fabrikarbeiter, Wäscherinnen oder Fischer. Reisen nach Frankreich und Litauen, Murnau und Prerow regen sie hierzu an. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges findet Werefkin in Ascona am Lago Maggiore ihre neue Heimat und zählt dort 1924 zu den Mitbegründern der Künstlergruppe Der Große Bär. Die Ausstellung präsentiert Werefkin gemeinsam mit Künstlerinnen aus ihrem Umkreis. Sie und ihre »Schwestern im Geiste« fordern den Genieanspruch der Männer heraus und überschreiten geografische, gesellschaftliche und künstlerische Grenzen. Die Ausstellung zeigt hochkarätige Leihgaben der Fondazione Marianne Werefkin in Ascona, aus europäischen Museen und aus Privatbesitz.

Weitere ausgestellte KünstlerInnen: Erma Bossi, Elisabeth Epstein, Natalia Gontcharova, Else Lasker-Schüler, Elena Luksch-Makowsky, Maria Marc, Gabriele Münter, Carla Pohle, Elena Polenova sowie Ernst Frick, Walter Helbig, Albert Stefan Kohler, Gordon Mallet McCouch, Otto Niemeyer-Holstein, Otto van Rees und Richard Seewald.

In Kooperation mit der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Isabell Schenk-Weininger, Petra Lanfermann und Tanja Malycheva.