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Vom 28. April bis 3. Juni zeigt die Galerie Max Hetzler am temporären Ausstellungsort – OsramHöfe, Oudenarder Strasse 16-20 Arbeiten des brasilianischen Künstlers Marepe. Marepe wurde 1970 als Marcos Reis Peixoto in Santo Antônio de Jesus, Bahia in Brasilien geboren, wo er heute noch lebt und arbeitet. Dies ist seine erste Einzelausstellung in Deutschland. Am Eröffnungstag am 28. April findet ab 19 Uhr eine Performance statt.

Tradition und Kultur seiner Heimatregion Bahia sind ebenso Themen wie Armut, Kolonialismus und Globalisierung bei Marepe. Die Galerie Max Hetzler stellt vier Skulpturen aus, für welche der Künstler Materialien seiner ländlichen Region verwendet hat.

A Mudança (2005) ist ein Kleinlastwagen aus Holz, auf dessen offener Ladefläche Möbel, ein Herd und andere Habseligkeiten gelagert sind, die man aufgrund eines Umzugs mitnehmen würde.

Die Arbeit Os Filtros (1999) besteht aus gewöhnlichen Wasserfiltern, die Marepe verlängert hat. Sie stehen auf hölzernen Sockeln zusammen mit Gläsern, die für den Besucher gedacht sind und ihn dazu einladen, das gefilterte Wasser zu trinken. Diese Installation macht auf den Mangel bzw. die Knappheit und die Wichtigkeit von Trinkwasser aufmerksam - ein weitverbreitetes Problem in vielen Teilen der Erde. Durch den Akt des Trinkens wird dem Besucher eine Art Reinigungsprozess ermöglicht und das Wasser in diesem Sinne als heilend und reinigend kenntlich gemacht. Oft laden die Skulpturen von Marepe den Betrachter dazu ein, zu interagieren und erst dann sieht er die Arbeit als abgeschlossen. Alltägliche Objekte wie keramische Wasserfilter, Waschbecken und Pfannen sind von grundsätzlicher Bedeutung. Marepe verwendet diese nicht als Ready-Mades, sondern modifiziert sie. Er nennt seine Skulpturen „necessities“ und konzentriert sich dabei darauf, in welchem Zusammenhang sie verwendet werden. Die soziale Funktion ist ihm wichtiger als das Objekt an sich.

Andador (2005) ist eine gebräuchliche Laufhilfe für Babies, welche Marepe auf über 3 Meter Höhe vergrößert hat. Die überwältigende Dimension läßt das ursprüngliche Objekt auf den ersten Blick schwer erkennen. Selbst etwas so alltägliches wie ein Fernseher taucht in Periquitos (2005) in überdimensionaler Form auf: ein 460 x 615 x 370 cm großes Modell eines Fernsehgeräts mit farbigem Plexiglas als Bildschirm, wohinter sich motorisierte Figuren mit roten „Schnäbeln“ bewegen. Marepes Arbeit bringt einen Ausdruck des brasilianischen Künstlers Oiticia in Erinnerung: „Urban poetic event“.

Seit den frühen 90er Jahren ist Marepe in Ausstellungen zu sehen. 2005 wurde ihm eine Einzelausstellung im Centre Pompidou in Paris gewidmet. Er stellte 2004 bei Anton Kern Gallery, New York und regelmäßig bei der Galerie Luisa Strina in São Paulo aus. 2003 nahm er an den Biennalen von Istanbul und Venedig teil.

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Marepe 
OsramHöfe, Oudenarder Str