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MANOLO BAUTISTAs künstlerisches Werk verdankt sich den nahezu unbegrenzten technologischen Möglichkeiten im Bereich digitaler Bildbearbeitung und Animation sowie der computergestützten Konstruktion dreidimensionaler Objekte. Die intensive Nutzung der digitalen Intervention ist für Bautista Dreh- und Angelpunkt einer multiperspektivischen Arbeitsweise, die eine eigenwillige Ästhetik erzeugt, deren Charakteristikum die Dekontextualisierung des Dargestellten ist.

Bautistas Werke führen den Betrachter durch eigenartige, aus der Realität gelöste Szenarien, in transitorische Räume und an narrative Orte, wo das Befremdliche ebenso präsent ist wie Humor und feine Ironie, und wo selbst reell Existierendes sich den Kapriolen des grenzenlos Virtuellen unterzuordnen scheint. Bautistas Arbeiten illustrieren ein zeitgenössisches plastisches und ästhetisches Konzept, das im Gegensatz zum Assemblage-Prinzip der Fotomontage der 1980er Jahre auf das Prinzip der ‘Wahrhaftigkeit’, den nachvollziehbaren Bezug einzelner Elemente zur ‘Wirklichkeit’ verzichten kann. Die digitale Erzeugung unfragmentierter Abbildungen lässt die Darstellung einer ganzen Facette unterschiedlicher ‘Realitäten’ zu und hinterfragt vor diesem Hintergrund kritisch den Wahrhaftigkeitsanspruch herkömmlicher visueller Darstellungen von Geschichte. Neuerdings gilt Manolo Bautistas Hauptaugenmerk der Interaktion zwischen architektonischen Räumen bzw. deren Simulation und Videoprojektionen mithilfe komplexer, virtuell animierter Strukturen. In Studio 2 präsentiert der Künstler mehrere neue Arbeiten, so unter anderem eine Skulptur, die die Struktur eines überdimensionalen Diamanten aufgreift – ein Motiv, das in diamantförmiger Kristallgehänge und prächtiger Lüster auch in verschiedenen Fotoarbeiten Bautistas auftaucht und deren seltsamen, witzigen oder skurrilen Szenarien etwas Festliches verleiht, das den Blick des Betrachters bannt und ihn magisch in die ‘andere’ , virtuelle Wirklichkeit hineinzuziehen scheint.

MANOLO BAUTISTA, geboren 1974 in Córdoba (Spanien), lebt und arbeitet in Sevilla . Er studierte Kunst an der Universidad de Sevilla und erwarb den “Master EFTI de fotografía: Las nuevas tecnologías aplicadas al arte” in Madrid.

Ausstellungen u.a.: On translation, Galería T20, Murcia (2008); Bienal Internacional de Arte Contem - poráneo de Sevilla, Sevilla (2008); Colección Iniciarte, Espacio Iniciarte, Sevilla (2008); Les Rencon - t res d’Arles 2008, Arles; Migrations, Paris (2008); bâlelatina, Basel (2008); ARCO´07 und ´08, Galería Rafael Ortiz, Sevilla; Segundo asalto, Galería Rafael Ortiz, Sevilla (2007); Aquí y ahora/Tiempo y lugar, Sala Alcalá 31, Madrid (2007).

Derzeit ist Manolo Bautista als Stipendiat des Iniciarte Programms, Sevilla im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms im Künstlerhaus Bethanien zu Gast.

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