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Das Jahr 1969 oder die Ambivalenz der Extreme: Die Villa Merkel und das Bahnwärterhaus, Galerien der Stadt Esslingen am Neckar, zeigen die Ausstellung „MAN SON 1969. Vom Schrecken der Situation“ und widmen sich dem Reiz und der Gefahr der Extreme. Ausgangspunkt sind bedeutende historische Ereignisse in Politik, Gesellschaft, Gegenkultur und Kunst der 1960er Jahre. Rund 25 internationale Kunstschaffende sind eingeladen, im Rückblick auf das Jahr 1969 die Frage der Ambivalenz der Extreme dieser Zeit weit reichender gesellschaftlicher Reformprozesse durch neue Arbeiten aufzugreifen. Die Ausstellung „MAN SON 1969. Vom Schrecken der Situation“ wurde im Jahr 2009 zunächst in der Hamburger Kunsthalle gezeigt und ist von 28. März bis 6. Juni 2010 in modifizierter und konzentrierter Form in den Galerien der Stadt Esslingen am Neckar, in der Villa Merkel und dem Bahnwärterhaus zu sehen. Charles Manson, eine zentrale Figur der amerikanischen Hippie-Kultur, gilt als Anstifter der Morde an Sharon Tate und sechs weiterer Personen. Er befindet sich bis heute in Haft. Sein Name und das damit verbundene Image, das zwischen Hippie-Messias und Psychopath oszilliert, dienen als Stichwortgeber der Ausstellung. Die Schreibweise Man Son (frei übersetzt als „Menschensohn“) war eine von Manson zeitweilig selbst gewählte Bedeutungsverschiebung seines Namens.

Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler verhandeln das Thema der Ausstellung, die Ambivalenz der Extreme um 1969, aus ihrer aktuellen Warte und streifen sowohl die Person als auch die Geschehnisse um Charles Manson nur am Rande. Sie entwickeln Perspektiven, die beispielsweise Gruppenbildung als ein Geschehnis zwischen Freiheit und Zwang ansprechen, die Manipulation, Erziehung und Anpassung zum Thema machen, die den musikalischen Hintergrund der Zeit und das Phänomen einer nahezu religiösen Legendenbildung aufgreifen. Die Präsentation der Ausstellung „MAN SON 1969. Vom Schrecken der Situation“ wird für die besonderen räumlichen Bedingungen der Villa Merkel überarbeitet. Sie macht sich überkreuzende Logiken, Parallelen und Widersprüche zwischen aufwühlenden Geschehnissen in Europa und den USA erkennbar, die einen erneuten Blick auf die Zeit der 1960er Jahre viel versprechend erscheinen lassen.

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Mario Asef, Achim Bitter, Günter Brus, Joe Colemann, Dellbrügge & de Moll, Peter Friedl, Till Gerhard, Gerhard Halbritter, Elmar Hess, Laura Honse, Stephan Huber, Stefan Hunstein, Susann Klein, Elena Kovylina, Thomas Kunzmann, Sigalit Landau, Almut Linde, Stefan Micheel, Aurelia Mihai, Ronald Nameth, Bruce Nauman, Karin Missy Paule, Susi Pop, Astrid Proll, Chris Reinecke, Annamaria und Marzio Sala, Andreas Seltzer, Cindy Sherman, Die Tödliche Doris, Susanne Weirich und aus der Graphischen Sammlung Max Beckmann, Charles Gaines, Martin Kippenberger

Zur Ausstellung liegt ein Katalog auf mit der Dokumentation aller künstlerischen Beiträge, einem Interview zwischen Truman Capote und Robert Beausoleil, Essays von Bommi Baumann, Ursula Cyriax, Belinda Grace-Gardner, Gunnar Gerlach, Tom Kummer, Jan Metzler, Susanne Pfeffer, Nora Sdun, sowie einer Einführung von Frank Barth und Dirck Möllmann.

Kuratoren der Esslinger Ausstellung: Andreas Baur, Villa Merkel, Esslingen; Frank Barth, Hamburger Kunsthalle; Dirck Möllmann, freier Kurator

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Man Son 1969. Vom Schrecken der Situation
Villa Merkel und Bahnwärterhaus
Kuratoren der Esslinger Ausstellung: Andreas Baur, Frank Barth, Dirck Möllmann

Künstler: Mario Asef, Achim Bitter, Günter Brus, Joe Colemann, Dellbrügge & de Moll, Peter Friedl, Till Gerhard, Gerhard Halbritter, Elmar Hess, Laura Honse, Stephan Huber, Stefan Hunstein, Susann Klein, Elena Kovylina, Thomas Kunzmann, Sigalit Landau, Almut Linde, Stefan Micheel, Aurelia Mihai, Ronald Nameth, Bruce Nauman, Karin Missy Paule, SUSI POP , Astrid Proll, Chris Reinecke, Annamaria & Marzio Sala, Andreas Seltzer, Cindy Sherman, Die tödliche Doris, Susanne Weirich, Max Beckmann, Charles Gaines, Martin Kippenberger