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Heppenheim. Wenn zwei Künstler sich dazu entschließen, eine gemeinsame Ausstellung zu machen, ist dies immer spannend. Im Fall von Maja Körner und André Butzer treffen im Kunstverein Heppenheim zwei junge und zugleich erfahrene, international bekannte Künstler aufeinander. Die Ausstellung wird am Samstag, 8. Mai, um 15 Uhr in Anwesenheit der Künstler eröffnet.

Die beiden haben schon viele gemeinsame Unterfangen – außerhalb der Kunstwelt – umgesetzt. Sie sind verheiratet, haben zwei kleine Kinder und jüngst hat das Künstlerpaar eine ehemalige Flugzeugfabrik aufwendig denkmalgerecht saniert. Nun stellen die beiden erstmals als Paar aus. Wie werden die Stille hervorrufenden, mitunter nahezu introvertierten Werke Körners neben der zumeist lauten Malerei Butzers wirken?

Das Betrachten der Werke Maja Körners ist ein Erfahrungserlebnis, das innehalten lässt. Die alltägliche Hektik wird ausgebremst, die Werke vereinnahmen den Betrachter intellektuell, indem sie zu einer Reflexion über das zu Sehende anregen. Die oft aquarellhaft vermalte Temperafarbe mischt sich auf Leinwand oder Holztableaus und die Formensprache ist gleichermaßen zart wie tektonisch.

André Butzer trägt oft Ölfarben dick, bunt und scheinbar ungemischt auf die Leinwand auf. Sein Werk hat sich anfangs auf wiederkehrende Motive konzentriert, die den Betrachter mit ihrer Präsenz aufwühlen, bevor es total abstrakt wurde. Die durchlaufende Linie einer Zeichnung wird durch ihre plastische Ausführung zur farbigen Fläche und vom Auge gesehen, erkannt und ertastet. Zwei riesige Augen blicken zurück und erinnern an Gesichter aus Comics oder Kinderzeichnungen. Er selbst hat seine immer wieder auftauchenden Gestalten »Friedens Siemense« oder »Schandemenschen« genannt.

Formal sehr verschieden, bleibt ein starkes gemeinsames Thema: es geht beiden in einem ebenso philosophischen wie konkreten Sinn um die Auswirkungen von Denken und Handeln, nicht in einer Positiv-Negativ-Schablone, sondern in einem authentischen Sinn als Risiko und Nebenwirkung des Menschen an sich.

Maja Körner, 1976 geboren, stellte unter anderem in Galerinen in Berlin, München, Mailand oder auch New York aus. Der drei Jahre ältere Butzer hatte im vergangenen Jahr eine große Werkschau in der Kunsthalle Nürnberg, seine Bilder waren zudem auch im Haus der Kunst in München, Kestnergesellschaft Hannover, Staatsgalerie Stuttgart, Kunsthalle Hamburg, ZKM Karlsruhe und MUMOK Wien zu sehen. Gerade zu Ende ging eine Einzelausstellung bei Metro Pictures in New York.

Die Ausstellung mit Maja Körner und André Butzer im Kunstverein Heppenheim wird am Samstag, 8. Mai, um 15 Uhr in der Bahnhofstraße 1 eröffnet.

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Maja Körner, André Butzer
Kurator: Mona Hartfiel