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Elke Mohr, Michaela Metzger und Roswitha von den Driesch präsentieren in CAPRI LXIV neue Videoarbeiten. Die formal sehr unterschiedlichen Werke ergänzen sich auf einer inhaltlichen Ebene: Sie erzählen vom Zauber des Fernsehgeräts und der Magie des Filmischen, das so leicht die Grenze zwischen Bild und Begriff verunklärt, und von dem Drang, sich dem Fantastischen, dem Übersinnlichen und der Manipulation bereitwillig anheimzugeben — Notwendige Voraussetzung für dieses Begehren ist freilich die Annahme, sich auf naturwissenschaftliche Wahrheiten und die Beweiskraft des Sichtbaren grundsätzlich „blind" verlassen zu dürfen.

Die Geller-Show (ca. 21 min., 2006) von Elke Mohr In einer einzigen, langen Einstellung beobachtet Elke Mohr sich und ihre Eltern vor dem heimischen Fernseher. Der Raum ist dunkel, das Zentrum des Geschehens bleibt unsichtbar; nur die Stimmen aus dem TV und die lakonischen Kommentare der Familie erhellen nach und nach, dass wir der Aufzeichnung eines esoterischen Massenspektakels beiwohnen: Uri Geller schickt sich an, per Willenskraft und via TV die Toaster und Löffel der Nation zuzurichten.

OSO 1 (Installation, video loop, 10 min., 2005) von Roswitha von den Driesch Vertonung: Jens-Uwe Dyffort, Computeranimation: Lioba von den Driesch Mit reduzierten grafischen Animationen, die an wissenschaftliche Illustrationen erinnern, setzt Roswitha von den Driesch Spannungsverhältnisse zwischen Körpern, Räumen und der Zeit in Szene. OSO 1 ist eine dramatische Installation, die trotz der nüchternen, leicht absurd wirkenden Filmhandlung einen ungeheuren Sog entwickelt.

Lost in Nature (4 min., 2005) von Michaela Metzger Michaela Metzgers Film verknüpft dokumentarische mit märchenhaften Elementen. Aus dem Off berichtet ein aufgewühlter Mann von einer unheimlichen Begegnung; die Interview-Ausschnitte wechslen mit Szenen, in denen wir ein seltsames Mensch-Tier-Wesen bei der nächtlichen Jagd beobachten. Diese filmische Collage hat einen ebenso realen wie skurrilen historischen Hintergrund: In den 40er Jahren bereiste der Interviewte den Himalaya, um im Auftrag der Nazis nach den Ursprüngen der „arischen Rasse" zu suchen: Dort traf er den Yeti. (BC)

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CAPRI LXIV
MAGISCHES FLIMMERN
Elke Mohr, Michaela Metzger, Roswitha von den Driesch