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Luis Camnitzer gilt als herausragender Vertreter einer politischen, im Spannungsfeld zwischen Lateinamerika und den USA angesiedelten Konzeptkunst. Der Schleswig-Holsteinische Kunstverein zeigt in einer umfassenden Werkschau in der Kunsthalle zu Kiel Camnitzers Druckgrafiken, Text-Bild-Objekte und Installationen aus über vier Jahrzehnten. Erst jüngst hat sein Werk auf der documenta 11 in Kassel große Aufmerksamkeit erfahren. Im Zentrum der Kieler Ausstellung steht unter anderem die druckgrafische Werkreihe „Totentanz“, die sich auf den heute zerstörten Totentanz-Zyklus in der Marienkirche zu Lübeck bezieht. Der seit 1964 in New York lebende Camnitzer wurde 1937 in Lübeck geboren, gut ein Jahr später emigrierte seine Familie nach Südamerika. Camnitzers Kunst entwirft mit spärlichen Erzählmitteln vielschichtige Deutungsmöglichkeiten, die die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung des Künstlers implizieren. Gleichzeitig lenkt sie unsere Aufmerksamkeit auf die inhumanen, teilweise barbarischen Konsequenzen von Geschichte und Politik infolge hegemonialer Bestrebungen. Camnitzers besondere Leistung besteht darin, politisches Engagement in die Konzeptkunst eingeführt zu haben, die im New York der 1960er Jahre eher apolitisch ausgerichtet war. Pressetext

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Luis Camnitzer – Werke von 1966 – 2003
Eine Ausstellung des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins in der Kunsthalle zu Kiel