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Dem kontinuierlichen Einfluss von Adolf Loos (1870–1933) auf die Baukultur der vergangenen 100 Jahre widmet sich die Ausstellung LOOS. Zeitgenössisch, die ab 13. März 2013 im MAK Wien gezeigt wird. Loos’ minimale ästhetische Paradigmen und sein radikales Konzept für eine ethische Weltarchitektur und -ästhetik fanden Eingang in das Werk zahlreicher Architekten der Moderne, wie die vom britischen Loos-Kenner Yehuda E. Safran entwickelte Schau vor Augen führt. LOOS. Zeitgenössisch wurde erstmals im CAAA Guimarães, Portugal, gezeigt und wird während der ab Juli folgenden Präsentation an der Columbia University von einem Symposium im MoMA, New York begleitet werden.

Anregung zu diesem Projekt fand Yehuda E. Safran, Architekturtheoretiker und Professor an der GSAPP – Graduate School of Architecture, Planning and Preservation der Columbia University in New York, in Jan Kotts Buch Shakespeare Our Contemporary (1965) sowie in Adolf Loos’ Streitschrift Ornament und Verbrechen (1908). In seiner legendären Abhandlung trat Loos, der als energischer Gegner des Ringstraßenstils sowie als scharfer Kritiker des Jugendstils und der Wiener Secession den ästhetischen Diskurs in Wien um 1900 prägte, vehement gegen jegliche neu erfundene Verzierung von Gebrauchsgegenständen und Gebäuden auf.

Seine radikal modernen Ideen und sein typischer Entwurfsstil fußen in der funktionalen Weiterentwicklung der Tradition; zu Loos’ bekanntesten Werken zählen die Inneneinrichtung des Café Museum am Karlsplatz (1899) und das Geschäftshaus für Goldman & Salatsch am Michaelerplatz in Wien (1911).

Im Zentrum der Ausstellung LOOS. Zeitgenössisch steht eine Serie von Interviews, die Yehuda E. Safran mit zeitgenössischen Architekten zur heutigen Bedeutung von Adolf Loos als Pionier der modernen Architektur führte. Zu Wort kommen unter anderem Hans Hollein, Hermann Czech, Álvaro Siza, Eduardo Souto de Moura, Jacques Herzog, Paulo Mendes da Rocha, Toyo Ito, David Adjaye, Steven Holl und Preston Scott Cohen.

Die Relevanz von Loos’ Schriften und Projekten als stilbildende Parameter der Moderne wird außerdem anhand ausgewählter Beispiele aus dem Œuvre internationaler ArchitektInnen diskutiert. Entwürfe, Modelle, Fotos und Alltagsgegenstände von Le Corbusier, Hermann Czech, José Paulo Dos Santos, Eileen Gray, Herzog & De Meuron, Friedrich Kiesler, Rem Koolhaas, Richard Neutra, Aldo Rossi, Rudolph M. Schindler, Eduardo Souto de Moura, Ludwig Wittgenstein u. a. dokumentieren das nie endende Bemühen um eine Balance zwischen Innen- und Außenwelt und machen den „Kosmos Loos“ verständlich.

Die Wiener Station der Ausstellung wird durch bisher noch nie gezeigte Zeichnungen und Objekte von Adolf Loos zu Projekten wie der Villa Karma (1904–1906) in Clarens bei Montreux, Schweiz, bereichert. Zeitgenössische „Wiener Positionen“ zu Loos in Form von Arbeiten von Künstlern und Architekten wie z. B. Heinz Frank, Karl-Heinz Klopf und Hubmann – Vass, Architekten ergänzen die Schau ebenso wie ein Rückblick auf wichtige Loos-Präsentationen und die Loos-Forschung in Wien.

Zur Ausstellung erschien das Magazin Potlatch unter dem Titel Adolf Loos: Our Contemporary / Unser Zeitgenosse / Nosso Contemporâneo, Nr. 3, Herbst 2012, New York, hg. von Yehuda E. Safran, mit Texten von Beatriz Colomina, Hermann Czech, Rainald Franz, Benedetto Gravagnuolo, Christopher Long, Can Onaner, Daniel Scherer und Philip Ursprung. Erhältlich im MAK Design Shop um € 20.

Für die Realisierung der Ausstellung LOOS. Zeitgenössisch sowie für Ausstellungs- und Tourismusprojekte im Centrope-Raum erhält das MAK gemeinsam mit der Mährischen Galerie in Brno finanzielle Unterstützung durch das Förderprogramm der Europäischen Union „Europäische territoriale Zusammenarbeit Österreich – Tschechische Republik 2007–2013“.

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LOOS. Zeitgenössisch
( Adolf Loos )
Eine Kooperation von Columbia University, New York und MAK Wien