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Lisa Strömbeck, geboren 1966 in Andrarum, lebt und arbeitet in Ensligheten, Schweden. Sie studierte an der Royal Danish Academy of Fine Arts in Kopenhagen und der Hochschule für Bil-dende Künste in Hamburg. Lisa Strömbeck ist derzeit für ein Jahr als Stipendiatin des International Artists’ Studio Program in Sweden – IASPIS Teilnehmerin des Internationalen A t e l i e r p ro g r a m m s .

Lisa Strömbeck knüpft in ihrer künstlerischen Arbeit häufig an die Tradition des nordischen Films an, wo es – zum Beispiel in den Filmen Ingmar Bergmans – ein Fokussieren auf die ‘kleine’,alltägliche Welt und die persönlichen Sorgen, Wünsche und Sehnsüchte ihrer Protagonisten gibt.Strömbecks Video- und Performancearbeiten nehmen sich alltäglicher, manchmal komischer, manchmal intimer Situationen an oder zeigen mit einem Augenzwinkern und feiner Ironie unserübersteigertes Zuneigungsbedürfnis gegenüber Tieren oder auch weibliche Rollen-Klischees auf.

In ihrem in Berlin entstandenen, 28-minütigen Video ”Es war ja nicht alles schlecht”hat sich LisaStrömbeck mit einer speziellen historischen Problematik ihres derzeitigen A u f e n t h a l t s o r t e sDeutschland auseinandergesetzt. Sie dokumentiert darin die persönlichen Geschichten von acht ehemaligen DDR-Bürgern, mit denen sie ausgiebig über deren Leben in der DDR und die Zeitnach der Wende sprach. Dabei kommen ganz unterschiedliche Bewertungen der Veränderungenim politischen wie privaten Lebensbereich zum Vorschein, die durch den dramatischen Umwälzungsprozess von einer ehemals sozialistischen hin zu einer kapitalistischen Gesellschaftsstrukturmit all ihren Implikationen ausgelöst wurden.

Die persönlichen, von der Künstlerin im Video nicht kommentierten Statements der Erzähler lassen durchweg eine gewisse Desillusionierung der Menschen im Osten Deutschlands spürbar wer-den. Das hat die Künstlerin verstanden. Sie hat es aber ebenso verstanden, den bei einigen dochvorhandenen Funken der Hoffnung aus ihrer Arbeit sprechen zu lassen. Von den Schicksalen ihrer Gesprächspartner tief berührt, plant Lisa Strömbeck nun zwei weitereInterview-Projekte: eines mit Menschen, die sich entschlossen, nach dem Mauerbau in die DDRüberzusiedeln und das zweite mit deutschen Kommunisten, die auch heute noch eisern an ihre r Überzeugung festhalten.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Christoph Tannert (d/e).

Pressetext

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Lisa Strömbeck "Es war ja nicht alles schlecht"
Video, 28 min., Berlin 2005
Studio 2