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  Dem Werk der sowohl in Asien wie in Europa verwurzelten Künstlerin Lilibeth Cuenca Rasmussen widmet der Heidelberger Kunstverein vom 27. November 2010 bis 23. Januar 2011 seine erste Einzelausstellung in Deutschland. In der Ausstellung werden Videos, Fotografien und Rekonstruktionen früherer Performances, mit denen die 1970 in Manila geborene und in Kopenhagen aufgewachsene Künstlerin international bekannt geworden ist, zusammengeführt.   Das Verlassenwerden wegen einer offenbar „exotischeren“ Frau afrikanischer Herkunft nahm die  Künstlerin zum Anlass, ein Musikclip ähnliches Video zu realisieren, in dem sie, vor einer bunt-naiven Kulisse und als klischeehafte Asiatin aufgemacht, von ihrem Leid singt. Eine weitere Kunstfigur, die als Verkörperung einer realen biographischen Erfahrung dient, hat Cuenca Rasmussen für das Video „Artist’s Song“ geschaffen. In einem weißen Kleid mit merkwürdigen und exzentrischen Formen schreitet die Figur singend durch eine große klassische Galerie. Der Text handelt von der Schwierigkeit, sich als Künstler(in) in einem global agierenden Kunstmarkt zu behaupten, in dem Leinwände und Objekte einen deutlich höheren Wert als Performances und Konzepte haben. Aus der Erfahrung, die der jeweiligen Arbeit zu Grunde liegt, extrahiert Cuenca Rasmussen eine Substanz, die sie in einem weiteren Prozess potenziert und verdichtet, bis das Autobiographische zu einem Symbol mit einer allgemeingültigen gesellschaftlichen Aussage wird.   Auch die frühesten Werke der Ausstellung, in der Cuenca Rasmussen sich mit ihrer asiatisch-europäischen Familie auseinandersetzt, sind von diesem Prozess gekennzeichnet. Für das Video „Family Sha-La-La“ übte sie eine simple Choreographie zu einem 1997 populären Popsong ein, bis (fast) alle Familienmitglieder die Reihenfolge gelernt hatten. Auf eine unscheinbare Art und Weise gelang es der Künstlerin, mit der Aufnahme von fünf tanzenden Menschen vor einem weißen Hintergrund ein Porträt von familiären Strukturen zu produzieren.   Zu den Festivals und Ausstellungen, an denen Cuenca Rasmussen teilgenommen hat, gehören zuletzt die Performa 2009 in New York, die Ausstellung Re-Act Feminism 2009 in der Akademie der Künste in Berlin und die U-Turn Quadrinnale 2008 in Kopenhagen. Heute lebt und arbeitet sie in Kopenhagen.

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Lilibeth Cuenca Rasmussen