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Learning from - Phantasmen der Zivilgesellschaft, informelle Organisation, kulturelles Handeln

Während in der "zivilisierten Welt" eine Liberalisierungspolitik zum Wohle global operierender Unternehmen forciert wird, existieren in “Drittweltländern” Formen selbstorganisierter, informeller Ökonomien, die durchaus dem Interesse der global operierenden Unternehmen entsprechen können. Verdrängt wird, was leidlich funktionierende Normalität ist in Regionen, die aus verschiedenen Gründen (wirtschaftliche Krisen, politische Instabilität, Spätfolgen kolonialer Ausbeutung) keiner offiziellen Ordnung unterliegen. Zugleich werden in Euroland oder Nordamerika nicht-formale Strukturen und selbstorganisierte Ökonomien beschränkt, während die neoliberale Regierungspolitik verfallender Wohlfahrtsstaaten von informellen Strukturen des Globalen Süden zu lernen scheinen, um mehr und mehr an die "Eigenverantwortlichkeit" jedes Einzelnen zu appelieren.
Das NGBK-Ausstellungsprojekt "Learning from" untersucht die Auswirkungen dieser scheinbar gegenläufigen Tendenzen auf lokale und hiesige wirtschaftliche und soziale Zusammenhänge sowie auf die Zukunft kultureller und künstlerischer Produktion. Und widerspricht dem üblichen Bild vom "Krieg der Kulturen".
Projektgruppe NGBK - [Neue Gesellschaft für Bildende Kunst], Berlin: Jochen Becker, Claudia Burbaum, Martin Kaltwasser, Folke Köbberling, Stephan Lanz, Katja Reichard u.a.
vorherige Station: NGBK - Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin