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Alles begann in L.A.
Los Angeles hatte in den 60er Jahren genau ein Kunstmuseum und vielleicht eine handvoll Galerien. Kunstsammler gab es fast keine. Dass die Ferus Galerie als Wiege der avantgardistischen Kunst von Los Angeles ein Erfolg werden sollte, war damals undenkbar. Doch die amerikanische Gegenwartskunst wurde ganz entscheidend geprägt durch die südkalifornischen Künstler, die das Lebensgefühl und die neuen Materialien, welche die aeronautische Industrie bot, in ihren Werken aufnahmen.

Ed Moses (1926 – 2018) hatte seine erste Ausstellung in der Ferus Galerie im Jahr 1958 und wurde Mitglied der Künstlergruppe “Cool School” zusammen mit Craig Kaufmann, Billy Al Bengston, Robert Irwin, Edward Kienholz, Ken Price, Ed Ruscha, Larry Bell, John Altoon und Wallace Berman. Er lebte fast immer in Los Angeles, wo er auch starb. Larry Bell (1939), der Teil der Light and Space -Bewegung ist, war einer der jüngsten Künstler dieser Gruppe. Der aus Chicago stammende Künstler hatte seine erste Ausstellung im Jahr 1961 bei Ferus. Bis 2015 hatte er eines seiner Studios in Venice Beach. Heute lebt und arbeitet Larry Bell in New Mexiko. Joe Goode (1937) kam von Oklahoma City nach Los Angeles und blieb Kalifornien seitdem treu. Seine erste Solo-Ausstellung wurde in der Dilexi Galerie in San Francisco gezeigt. In Los Angeles stellte er alleine erstmals bei Nicholas Wilder aus. Die drei Künstler Ed Moses, Larry Bell und Joe Goode kannten sich sehr gut. Sie lebten die meiste Zeit in der Nähe von Venice Beach und haben ihre Entwicklung gegenseitig verfolgt und sich gegenseitig unterstützt.

Die Stile der Künstler sind schwer einzuordnen, aber es steht fest: Sie waren Pioniere. Ed Moses (y Branco) war risikofreudig, voller Ideen und Neugierde. Seine Arbeiten, meist Malerei, sind keiner Stilrichtung zuzuordnen, denn die Techniken und Materialien waren sehr vielseitig. Im Jahr 2015 anlässlich eines Interviews seiner Retrospektive im Los Angeles County Museum of Art sagte Ed Moses:

"I realize that for a professional artist, being emblematic or having a signature style is important. But I don't consider myself a professional artist. That's someone who is responsible to the fact that this is a business enterprise.... Someone who asks, 'What are my costs? What are my revenues? Who is my audience? Is this going to be acceptable to the audience?' I always had this dumb idea that you are the visionary for the audience. You open their possibilities. You certainly don't introduce your own thoughts, but you can introduce your discoveries."

In der Ausstellung "Back to L.A." zeigen wir drei Arbeiten von Ed Moses auf Mylar Papier aus 2004 sowie ein Gemälde, die seine Lebensfreude uns Spontanität versinnbildlichen. Bei Larry Bells Werken liegt der Fokus auf seinen Collage-Gemälden und Fractions, die er beide unter einem Vakuum-Druck in seiner Wunderkammer kreierte. Er beschäftigt sich in seiner Arbeit mit dem Medium des Lichtes auf Oberflächen, respektive der wahrnehmbaren Menge von Licht auf Oberflächen. Um diesen Effekt zu erzielen, hat er eine Methode zur Vakuumbeschichtung von Glas und anderen Materialien entwickelt, die ihm die Herstellung von farbig-transparenten Oberflächen ermöglicht. Joe Goode ist mit einer Arbeit von 1989 aus seiner Wasserfall-Serie vertreten. Sie zeigt eindrücklich seine malerischen Fähigkeiten. Goode arbeitet seit den 1960er-Jahren daran, Bilder aus visuellen Eindrücken zu kreieren. Die Bildthemen sind vielseitig – Milchflaschen, Fenster, Feuer, Wasser, Wolkenhimmel, oder Tornados – diese beeinflussen auch die Technik und Materialität seiner Bilder.

Ihre Werke sind Teil der Sammlung von Los Angeles County Museum of Art, Museum of Contemporary Art, Los Angeles, Hammer Museum, San Francisco Museum of Modern Art, Whitney Museum of American Art, Museum of Modern Art, New York, Moderna Museet, Stockholm, Museum of Modern Art, Jerusalem, Museum Ludwig, Cologne, Victoria and Albert Museum, London, Stedelijk Museum, Amsterdam.