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03.10.2022 - 20.11.2022
Eröffnung am 03.10.2022 11:30 Uhr

Landschaft: Suche nach dem Wiedererkennen
Malerei, Fotografie und Bewegtbild

Die Gotische Halle als Ausstellungsraum bietet einen spannenden Kontrast zum oft angestrebten White-Cube-Konzept. Der in sich schon beeindruckende Ort verlangt vom Ausstellenden eine Auseinandersetzung der perspektivischen Möglichkeiten mit den räumlichen Zusammenhängen der einzelnen Werke, damit diese ihre Wirkung entfalten können. Das Konzept der Ausstellung beruht nicht auf einem schlichten Nebeneinander in sich geschlossener Arbeiten, sondern lebt von den sich beim Betrachten einstellenden Konjunktionen in der Gotischen Halle.
Durch seine ungewöhnliche Aufteilung erlaubt es der Raum im Celler Schloss, dieses Prinzip weiterzutreiben, wenn z.B. perspektivische Verknüpfungen über mehrere Ebenen ermöglicht werden. Die Querstreben zwischen Wänden und Pfeilern laden dazu ein, die schon vorhandene Einteilung des Raums in Parzellen durch gehängte Elemente noch hervorzuheben. Inhaltliche Zusammenhänge zwischen einzelnen Arbeiten können suggeriert oder negiert, das Spiel vom immer wiederkehrenden Erkennen und Auflösen der Bildlichkeit verstärkt werden. Genau diese Gegebenheiten machen eine Verschmelzung des Raumes mit den Elementen der Ausstellung spannend. Den einzelnen Werken werden so ungeahnte Möglichkeiten zur Kommunikation mit benachbarten Objekten und dem gesamten Raum geschaffen. Da die Künstler exklusiv für Celle ein Objekt (Malerei/Fotografie) erstellen, ermöglicht dies dem Betrachter, eigene Deutungen/Interpretationen eines bekannten Ortes zu vollziehen.

Die auszustellenden Arbeiten setzen sich mit Landschaft – auch im übertragenen Sinn – auseinander. Neben Bergen, Himmel, Felsen finden sich Gebäude, städtische Areale oder auch Elektroleitungen.
Der Blick, der sich häufig in der Dämmerung wiederfindet, sondiert Situationen voller Verstecke, potentieller Hinterhalte und Erwartungen unfassbarer Gegebenheiten. Die Betrachtenden setzen sich so mit den Möglichkeiten der Malerei im direkten Gegensatz zur Fotografie und dem Bewegtbild auseinander. In formal beeindruckender Qualität beinhaltet die Kooperation von Höllger und Frauhammer Metaphysisches und zugleich die Konzeption des medienkritischen Vergleichs.

Adrian Höllger und Wolfgang Frauhammer kennen sich seit einer gemeinsamen Schulzeit in Freiburg.

Wolfgang Frauhammer (geb. 1992, Freiburg) lebt und arbeitet in Dresden. Er studierte Freie Kunst an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Siegfried Anzinger und Herbert Brandl.

Adrian Höllger (geb. 1993) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte von 2012-2016 Fotografie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Silke Grossmann, Pepe Danquart und Belinda Grace Gardner.