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Land für fünf finale Handlungen / Freie Flusszone Süderelbe mit Stephan Dillemuth, Magdalena Graf, Klara Hobza, Florian Hüttner, Till Krause und Matthias Moser

Freie Flusszone Süderelbe
mit Ravi Agarwal, Bob Braine, David Brooks, Clegg & Guttmann, Mark Dion, Tue Greenfort, Florian Hüttner, Till Krause, Katja Lell, Jochen Lempert, Christina Möller & Friederike Richter, Timm Ohrt & Hille von Seggern / Alltag – Forschung – Kunst, Nana Petzet, Jörg v. Prondzinski und Luca Vitone

Eröffnung: Sonntag, 29.05.2016, 15 Uhr
Begrüßung: Frank Kurzhals, Vorstand
Grußwort: Kaspar Klaffke, Landschaftsplaner und Parkbeirat
Einführung als Künstlergespräch:
mit Till Krause, Magdalena Graf, Florian Hüttner
und Ursula Schöndeling, Direktorin

Landschaftskunst? Was kann das heute sein? Zweckgerichtete Nutzungen bestimmen mittlerweile weitgehend Landschaft. Wie gehen Künstler_innen damit um? Welchen Herausforderungen stellen sie sich im Umgang mit Landschaft? Welche Formen künstlerischen Handelns entwickeln sie?
Wir freuen uns sehr mit der Galerie für Landschaftskunst, einen kollaborativ und transdisziplinär agierenden Künstlerprojektraum aus Hamburg im Kunstverein Langenhagen zu Gast zu haben und zwei der laufenden Landschaftskunstprojekte präsentieren zu dürfen. Land für fünf finale Handlungen ist ein Langzeitexperiment an der Emscher bei Dinslaken im nördlichen Ruhrgebiet. Es handelt sich um ein durch industrielle Übernutzung stark kontaminiertes Gebiet, das „allen Nutzungen entzogen und von nun an und für alle Zeiten das Land für 5 finale Handlungen ist“. Zur Freien Flusszone Süderelbe wurde 2011 ein Teil der Elbe zwischen Hamburg und Niedersachen ausgerufen und die hypothetische Schließung für die Binnenschifffahrt" proklamiert. „Die Widerspruch herausfordernde Hypothese gibt daraufhin den Anstoß, in engem Austausch mit allen, die es angeht, ein selbst ermächtigtes Forschungsprojekt durchzuführen und eine Vision für das Flussgebiet zu entwickeln.“ Die Ausstellung dokumentiert kollaborative Arbeitsprozesse, an denen KünslerInnen, PlanerInnen, AnwohnerInnen und Expertinnen aus unterschiedlichen Bereichen beteiligt sind und dabei verschiedene Formen der Annäherungen an konkrete Landschaften sowie an die Vorstellung von Landschaft erproben.

Arbeitsbeschreibung der Galerie für Landschaftkunst
Landschaft ist Zwecken untergeordneter Raum – so könnte man vielleicht sagen. Es sind weniger die individuellen Formungs- und Planungsabsichten, sondern kollektive, weitgehend der Ökonomie verpflichtete und nahezu allgegenwärtig durchgesetzte Zwecksetzungen, die Landschaft ihre Gestalt verleihen. An solche gestaltgebende Zwecksetzungen versuchen wir mit der Tätigkeit unseres Künstlerprojektraums Galerie für Landschaftskunst heranzukommen. Insofern geht es in vielen unserer Vorhaben weniger um die Entwicklung physischer Formen – denn wie vermögen sie auch solch allgewaltigen Landschaftselementen wie einer Autobahn oder einer Schifffahrtsstraße zu antworten?! –, sondern um Versuche, die Vorstellungen von dem, was Landschaft ist und sein könnte, zum Gegenstand der Modellierung zu machen. […]
Am Anfang unserer Projekte stehen Widmungen und Umwidmungen von Land, spielerische Thesen über seine Existenz. Häufig beruhen sie auf Beobachtungen dessen, was dort ist oder sein könnte, doppeln oder übertreiben es, analysieren es, machen es plump an oder verdrehen und verrücken es …und manchmal gelingt es auf diesem Wege, an der Substanz eines Stück Landes zu rühren. […] Indem das Vorhaben ein Kunstprojekt ist – indem sich darin gänzlich ungebundene Vorstellungen mit sehr anwendungsorientierten, technischen und ökologischen mischen und indem zugleich frei fabuliert und naturwissenschaftlich geforscht wird –,hoffen wir einen extrem weiten kollektiven Ideen- und Imaginationsraum zu öffnen. […]
Till Krause, Galerie für Landschaftskunst

Die Ausstellung und das vielfältige Begleitprogramm wird ermöglicht durch die großzügige Förderung
des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur
Herzlichen Dank!