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Mit der Ausstellung "Bali 2005" präsentiert die Galerie der Kunststiftung Poll erstmalig die Kartonschnitte von Lambert Maria Wintersberger. In dieser Werkserie schält der Künstler seine Figuren aus geschwärzten Kartonplatten. Die Technik ist neuartig für den vielseitig begabten Wintersberger und zwingt ihn, den sonst so uferlos auf Leinwänden agierenden, zu Strenge in der Form. Reduzierend zerlegt er seine kräftigen Frauengestalten in Fragmente, spielt er mit dem Hell-Dunkel des Materials. Die Kartonschnitte leben auch vom Kontrast; der schwarze Grund hebt die weiche Bewegung des Herausgeschnittenen. Tänzer und Reisereminiszenzen kommen temperamentvoll und prägnant daher. In "Bali 2005" mischen sich, wie schon in früheren Serien (China-Afrika, 1984; Hawaii, 1998), Eindrücke eigenen Reiseerlebens und die subjektive Wahrnehmung lokaler Kultur mit mitteleuropäischer Mystik und Geschichte.

Der Wechsel in ein für ihn neues Medium, den Kartonschnitt, scheint symptomatisch für Wintersberger. Schon früh in seiner Karriere probierte er sich vielfältig in Themen und Sujets. Selten jedoch verließ der 1941 in München Geborene den figurativen Raum, war er ihm, bei allen künstlerischen Neuanfängen und Stilwechseln doch stets ein sicheres Zuhause und Ausgangspunkt für weitere neugierige Erkundungen.

Wintersberger bleibt auf der Suche, steigert sich in seinen Bildserien ins jeweilige Thema, taucht ein in die Fremde, um sie sich auf seine ganz eigene Art zu erschließen: "Ich bin, weil ich male, und wenn ich male, bin ich mehr und für andere."

Und er trifft sie, die Anderen, mit seinen Werken.

Denn zahllose Assoziationen eröffnend, sind Wintersbergers Bilder immer eines ganz sicher: Ausdruck einer ungezügelten Leidenschaft, die sich ungebremst ihren Weg ins Schaffenswerkzeug bahnt.

Pressetext

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Lambert Maria Wintersberger "Bali 2005"
Kartonschnitte
Kunststiftung Poll