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Das seit 1992 gemeinsam in Berlin arbeitende Künstlerduo Kreissl & Kerber (Alexa Kreissl 1973 und Daniel Kerber 1970) schafft raumgreifende Objekte, die unsere gewohnte Wahrnehmung architektonischer Räume herausfordern. Speziell für den Heidelberger Kunstverein haben sie eine aus schwarzen, dünn gehobelten Holzlatten bestehende Konstruktion geschaffen, die aus einer Holzplatte auf dem Boden des Studios über den Lichthof in den Kunstverein herauszuwachsen scheint. Die zunächst chaotisch anmutende Zusammensetzung weist dennoch Regelmäßigkeiten auf: Dreiecke sind mit mathematischer Präzision auf unzählige andere Dreiecke aufgestapelt. Sie halten den Moment fest, indem der instabile Energiezustand der filigranen Holzkonstruktion auf die schwere Platte auf dem Studioboden übertragen wird. „Wir arbeiten oft an der Grenze, an denen die Dinge ihren Aggregatszustand wechseln. Dabei werden große Kräfte frei, die sich auch in den Arbeiten niederlassen“ (Kreissl & Kerber). Ausgangspunkt der Arbeit Kreissl & Kerbers sind die chaotischen, architektonischen Formen, die in urbanen Räumen nach Naturkatastrophen, wie z.B. Erdbeben, oder Explosionen zu finden sind. Eingestürzte Häuser, eingeknickte Autobahntrassen sehen aus wie gewürfelte Blöcke oder Steinbrocken. Diese instabilen Formen überträgt das Künsterduo schließlich in modellhafte Konstruktionen, die weniger etwas mit klassischen Skulpturen als mit überdimensionalen architektonischen Modellen gemein haben. Die Materialien sind bewusst billige, industriell verarbeitete Holzarten – gehobelte Latten und rohe Spanpressplatten – die als Ergebnis eine umgekehrten Materialfetisch die Konzentration des Betrachters auf die Form der Gebilde zurückführen soll.

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Kreissl & Kerber
(Alexa Kreissl *1973 und Daniel Kerber *1970)