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Neue Wege finden, sich lösen vom tradierten Stil der Akademien und von der reinen Naturanschauung der Impressionisten – dies waren die erklärten Ziele der Künstler des Expressionismus. Farben und Formen wollten sie von ihrer realistischen Erscheinung befreien, um zu einem reinen Ausdruck zu gelangen, der Gefühle und subjektive Empfindungen in künstlerisch gesteigerter Form abbilden sollte.

Einige der Künstler schlossen sich in Vereinigungen zusammen, die heute als legendär gelten: Die „Brücke“ wurde 1905 von Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt Rottluff, Erich Heckel und Fritz Bleyl in Dresden gegründet. 1911 starteten Wassily Kandinsky, Alexej Jawlensky und Franz Marc den „Blauen Reiter“. Auf der Suche nach einem wahrhaftigen Ausdruck reduzierten die Expressionisten die Formen in einer oft kantigen Art und Weise. Zwischen breiten Konturen verteilten sie die Farben großflächig und setzten auf pure Wirkung. Beeinflusst durch die Kunst von Naturvölkern aus u.a. Afrika und Ozeanien erfuhr insbesondere der Holzschnitt in dieser Zeit eine Renaissance und völlig neue Verwendung: Mit seiner Hilfe kamen die flächigen, rohen Formen besonders gut zum Ausdruck.

Mit „Kraft der Linie: Graphik des Expressionismus“ wird die Graphische Sammlung der Kunsthalle Mannheim eröffnet, die im direkten Umfeld der historischen Bibliothek von Hermann Esch ihren permanenten Ausstellungsort bezogen hat.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zum Teilbestand von Werken der Graphischen Sammlung aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, unter denen sich auch zahlreiche Werke der Expressionisten befinden.