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Der Kunstverein in Hamburg eröffnet das Jahresprogramm 2009 unter der neuen künstlerischen Leitung von Florian Waldvogel mit zwei Ausstellungen junger, internationaler KünstlerInnen. Der griechische Künstler Kostis Velonis (*1968, lebt und arbeitet in Athen) wird erstmalig in Deutschland mit einer raumgreifenden Installation von Ende März bis Ende Dezember 2009 die obere Etage des Kunstvereins bespielen. Die umfassende Arbeit wird wie seine Skulpturen spannungsvolle Leerstellen erzeugen und Raum lassen für die Veranstaltungen des Kunstvereins ebenso wie für zwei weitere Ausstellungen anderer Künstler, die später im Laufe des Jahres hinzukommen werden. Die Werke der drei Künstler und ihre zeitlich aufeinander abgestimmte Abfolge verdichten sich nach und nach zu einem thematischen Ganzen. Auf diese Weise bezieht das Jahresprojekt nicht nur die BesucherInnen in einen fortwährenden Entwicklungsprozess ein, sondern macht zugleich seine Entstehung transparent. Kostis Velonis setzt gefundene Materialien zu fragilen und autonomen Skulpturen zusammen, die ihren Ausgangspunkt im Versagen moderner Utopien haben. Vom russischen Konstruktivismus über das Bauhaus bis hin zu den Bewegungen der 1968er nimmt er die großen (Gedanken-)Gebäude auf und überführt sie in Sub-Narrative von persönlichen Kämpfen, Leidenschaften und Einsamkeit. Literarische Figuren wie Don Quijote, der Ritter von der traurigen Gestalt, und der einsame Cowboy stehen Pate für den melancholischen Helden inmitten der verloren gegangenen Revolutionsträume. Das Scheitern ist bei Velonis nicht der negative Moment der Resignation, sondern zugleich die Möglichkeit, große Ziele an das Subjekt zurück zu binden und auf persönlicher Ebene anschlussfähig zu machen. Die alltäglichen und oftmals rauen Materialien setzt er zu wohl komponierten Skulpturen zusammen, die sich konstruktivistischer Prinzipien und spezifischer Form durchaus bewusst sind.