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Konrad Witz zählt zu den radikalsten Erneuerern der Malerei in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. 1434 kommt er nach Basel, wohl angezogen von der internationalen Atmosphäre des hier tagenden grossen Kirchenkonzils. 1447 ist er bereits verstorben. In dem knappen Zeitraum von kaum mehr als einem Jahrzehnt schafft er eine Reihe grosser Altarwerke, von denen jeweils nur einzelne Tafeln überlebt haben. Hinzu kommen fragmentarische Zeugnisse, die seine Tätigkeit als Wandmaler belegen. Hierin bricht sich ein neues Interesse an der unmittelbar erfahrbaren Aussenwelt Bahn. Die Beschäftigung mit visuellen Phänomenen – Licht, Schatten oder Spiegelungen – sowie das Bemühen um räumliche und landschaftliche Tiefe zeugen von Witzens Kenntnis der zeitgleichen niederländischen Malerei.

Seit seiner Wiederentdeckung durch Daniel Burckhardt-Werthemann im Jahre 1901 hat Konrad Witz viele Generationen von Forschern fasziniert und beschäftigt. Mit der Basler Ausstellung erfüllt sich nun ein seit Jahrzehnten immer wieder geäusserter Traum: Erstmals wird das Schaffen dieses eigenwilligen Pioniers in grossem Rahmen der Öffentlichkeit präsentiert werden. Im Zentrum steht dabei der berühmte, vermutlich für die Basler Leonhardskirche ausgeführte Heilsspiegel-Altar. Nach einer mehrjährigen Restaurierung können nicht nur die neun Tafeln aus dem eigenen Bestand in neuem Glanz und im Lichte jüngster technologischer Erkenntnisse präsentiert werden. Sie werden zudem vorübergehend mit den übrigen in Dijon und Berlin erhaltenen Bestandteilen dieses einmaligen Ensembles zusammengeführt.

Um die eigenhändigen Werke des Konrad Witz entsteht ein weitgespanntes Panorama, in dem Fragen nach seiner künstlerischen Herkunft und seiner Stellung in der Malerei der Zeit nachgegangen wird. Anhand von über 90 Exponaten, darunter zahlreichen Leihgaben auch aus den Bereichen Graphik, Wand- und Glasmalerei wird schliesslich die prägende Wirkung veranschaulicht, welche von Witzens Kunst auf seine Zeitgenossen weit über die Grenzen Basels und des Oberrheingebiets ausstrahlte.

Die Ausstellung wird unterstützt durch die Stiftung für das Kunstmuseum Basel, Peter und Simone Forcart-Staehelin und die L.+ Th. La Roche-Stiftung.

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Konrad Witz
Kurator: Bodo Brinkmann