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Die Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle zeigt in ihrer Galerie im Volkspark Halle vom 4. Februar bis 1. März unter dem Titel „Frohe Zukunft“ eine Ausstellung mit Plakaten, Fotografien und Objekten des Rechtsanwalts, Schriftstellers, Satirikers, Fotografen und Grafikers Klaus Staeck. Der in Heidelberg lebende Künstler, seit 2006 Präsident der Akademie der Künste, ist vor allem durch seine provozierenden Plakate bekannt. Hier stellt er bekannte Motive in einen neuen Zusammenhang – wie das der Erdkugel, unter der zu lesen ist: „Die Mietsache ist schonend zu behandeln und in gutem Zustand zurückzugeben.“ Klaus Staeck will mit seiner Kunst einfach und verständlich sein. Das Plakat und die Postkarte sind für ihn die geeigneten Medien für die Verbreitung seiner gesellschaftskritischen Ideen. Für sie wirbt er ganz im Sinne eines Satzes seines Freundes (und politischen Gegners) Joseph Beuys: „Ob Werbung Kunst ist, hängt davon ab, wofür sie wirbt."

Eines der populärsten Plakate von Klaus Staeck zeigt das Bildnis der Mutter von Albrecht Dürer mit dem Aufdruck: „Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?“ Klaus Staeck hat es immer wieder verstanden, mit seiner Kunst zu provozieren. Seinen politischen Gegnern aus den verschiedenen konservativen Lagern war die Kritik an der SPD („Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen"), vor allem aber an der CDU und ihren Repräsentanten stets zu heftig. Dass alles das eingebunden ist in eine ziemlich einzigartig dastehende künstlerische und editorische Konzeption, ist bei allem Streit um die jeweils gerade jüngste Provokation des Klaus Staeck immer wieder in Vergessenheit geraten – und damit ein relativ genaues Abbild der gesellschaftlichen Wertschätzung von ernst gemeinter bildender Kunst heute.

Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 4. Februar, 18 Uhr

Kurator: Dr. Johannes Stahl