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Berends’ Kunstprojekt besteht aus zwei Rauminstallationen. Bei den zentralen Objekten handelt es sich um Objekte und Materialien, die er auf den Kanarischen Inseln gefunden hat. Neben den Resten einer alten Entsalzungsanlage und einem Fluchtboot illegaler Einwanderer sind es Objekte und Fragmente eines Überseeschiffes. Über mehrere Jahre hinweg hat Klaus Berends von dem Wrack des 1994 vor Fuerteventura gestrandeten amerikanischen Passagierschiffes "S.S.America" Gegenstände geborgen.

Die Objekte werden im Zentralraum der Kunsthalle auf einem Untergrund von rund zwölf Tonnen flächig aufgeschüttetem Meersalz installiert. Die Salzmasse wird auf 600 Quadratmeter in einer Form aufgetragen, die an eine bewegte Meeresfläche erinnert. Die gesamte Szenerie ist in Schwarz- bzw. Blaulicht getaucht, Geräusche aus dem Wrack wie heruntertropfendes Wasser oder Wellen- und Windgeräusche werden eingespielt. In Bezug zu diesem Szenario installiert Berends Konstruktionsblaupausen - ebenfalls kombiniert mit einer akustischen Arbeit -, die er im Wrack der "S.S. Amerika" vorgefunden hat .

Zum einen spielt Klaus Berends in seiner Installation auf Phänomene, wie das Entstehen und das Scheitern kultureller und nationaler Ideologien an. Zum anderen visualisiert er das Werden und Vergehen innerhalb der Prozesse der Natur. Die Installation erinnert aber auch an soziales, mit dem Meer verbundenes Leben auf den Kanarischen Inseln. Technikfortschritt, Salzgewinnung oder Fischfang als Segen - soziale Probleme und das Elend illegaler Einwanderer aus Afrika als Fluch.

1958 in Papenburg, Emsland, geboren, lebt und arbeitet auf Fuerteventura; Studium an der Hochschule für Kunst und Musik Bremen, 1984 Bremer Förderpreis Pressetext

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Klaus Berends - Ihr seid das Salz der Erde