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Am 9. Mai 2009 startet klangstaetten | stadtklaenge – ein Parcours von etwa 2 km Fußweg. Der öffentliche Raum erhält eine neue Dimension in einem Quartier Braunschweigs, das sich durch seine innerstädtische Randlage, seine heterogene Urbanität und seine lange Tradition auszeichnet.

Bis zum 28. Juni werden die Vorübergehenden und die Verweilenden aufmerksam auf die urbanen, idyllischen und disparaten Orte rund um den Allgemeinen Konsumverein – zwischen Puff (Bruchstraße) und Kloster (Ägidienkirche). Internationale Klangkünstler haben sich auf die Orte eingelassen und verwandeln deren Stadtklänge in Klangstätten. Das Projekt klangstaetten | stadtklaenge entspricht der zehnjährigen Praxis des Allgemeinen Konsumvereins. Konsequent wurden Arbeiten aus dem Bereich Klangkunst zu Augen und Ohren gebracht und die Öffnung des Galerieraums, die Vernetzung innerhalb der Umgebung gesucht.

Klanginstallationen sprechen ein breites Publikum an, weil es direkt erlebbare und erfahrbare Kunst ist, durch die verloren gegangene, verborgene und überhorte Klänge wiederentdeckt werden können. Diese Klänge verbinden sich bei klangstaetten | stadtklaenge mit historischen, mit vergessenen oder disparaten Orten des Stadtgefüges zwischen St. Ägidien und Bruchstraße.

Durch das Engagement des Hauptsponsors Volkswagen Financial Services AG sowie unserer Förderer kann zum ersten Mal in Braunschweig die Entwicklung der Klangkunst aus Galerieräumen hinaus vorgestellt und dem Wunsch des Publikums nach einer Verbindung des städtischen Lebens mit zeitgenössischer Kunst entsprochen werden. Ausgehend vom Innenraum des Veranstalters, in dem die Installation Tom´s Song von Joanna Dudley (Australien) aufgebaut ist, können en passant oder gezielt durch die Arbeit Passage 1-3 von Katja Kölle (Viersen) die akustischen Qualitäten der Hausdurchgänge auf dem Weg zum Parkhaus am Wall ausgetestet werden. Dort, in der Tristesse der 70er Jahre irritieren Töne – Andreas Oldörp (Hamburg) verwirklichte Peep. Aus dieser Hinterhofsituation führt wiederum ein Hausdurchgang – prekär und urban zwischen Spielsalon und Eingang Bruchstraße, Braunschweigs historischer „Puffstraße“, in die Innenstadt. Georg Klein (Berlin) reflektiert in der Arbeit Sprich mit mir diesen Ort. Der Weg vom „Puff zum Kloster“ führt wieder über den Allgemeinen Konsumverein zum früheren Klosterberg und der Ägidienkirche, in der tamtam (Sam Auinger / Hannes Strobl, Wien) mit Raumfarben 02 die vollendete gotische Architektur zu Gehör bringen. An der Südostseite der Kirche liegt der Spohrplatz, der alte Kirchhof. Hier fassen die alten Bäume das pneumatic sound field von Edwin van der Heide (Rotterdam) ein. Wie in einem imaginären Zelt scheinen Klänge und Rhythmus der Stadt gesammelt und zu neuer Qualität gebracht. Der Bogen um das frühere Kloster reicht bis zum Lessingplatz, dessen idyllische Ruhe gestört ist durch eine vierspurige, trennende Straße. An diesem Aus- oder Eingangstor des Quartiers sperrt Solo von Bernhard Gál (Wien) die Stadtklänge aus, um sie in solistischer Kommunikation wieder erfahrbar zu machen.

Die verwirklichten Klanginstallationen bewegen sich im Spannungsfeld des Quartiers zwischen meditativen und interaktiven Klangereignissen. Raum und Ort werden bei klangstaetten | stadtklaenge werden zum Medium der Gestaltung, zugleich selbst ausgestellt und reflexiv in die Konzeptionen eingebunden.

Den Verweilenden werden so neue Erfahrungen mit sich selbst und der Stadt geschenkt: klangstaetten | stadtklaenge zwischen Puff und Kloster, Klanginstallationen im Außenraum und in zwei Innenräumen.

Durch das Vermittlungsprojekt an der IGS Franzsches Feld, in dem jahrgangs- und faÅNcherübergreifend mit Klängen und Klangkunst gearbeitet wurde, sind praktische und theoretische „Experten“ herangewachsen. Sie beschreiben ihre Erfahrungen in einem Internetblog und werden „Schülerführungen“ anbieten.

Herzlich Willkommen!

Dr. Anne Mueller von der Haegen, Projektleiterin

info@klangstaetten.de www.klangstaetten.de

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klangstaetten / stadtklaenge
Projektleiter: Anne Mueller von der Haegen

Künstler: Joanna Dudley, Katja Kölle, Andreas Oldörp, Georg Klein, Sam Auinger / Hannes Strobl, Edwin van der Heide, Solo von Bernhard Gal