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Kerim Seiler, der mit hell strahlendem Licht und einer Hitzewelle als erster Künstler im Februar 2004 die neuen Räume der Galerie Susanna Kulli des Nachts mit der Schaufenster-Installation „Im Lampenfieber“ definierte, liebt es, in Verdoppelungen zu denken.

Ein ferflixtes „v“ steht nun selbstbewusst und frech mitten im Namen zur neuen Ausstellung in der Galerie, dabei ist es doch so wichtig, dass sich der Künstlernamen überall richtig festschreibt. Dass dies nicht der Fall ist, ist eine Gnade für alle.

Denn auch in jedem der 110 Rorschachtests ist die Symmetrie trügerisch. Im kleinen Detail sitzen die Teufelchen, machen ihren Schabernack und die möglichen Botschaften teilen sich im dialektischen Stil mit: „Reden ist Schweigen, Silber ist Gold“ (Karl Valentin).

Eindruck machen mit fast nix: Pinselstrichprägungen, Sitzbänke kippen, und als Manifestation des Prinzips Verästelung eine Zweigskulptur aus Pseudometall. Kevin Seiler verrrückt die Tradition konkreter Kunst einmal mehr aus ihrem abgesicherten Formalismus; damit kommt wieder Platz in den Werkansatz und Ideologie hat erstmal keine Chance: Hier sind keine Antworten als kunstgeschichtliche Konsequenz da, sondern unsere vernetzten Hirne haben es mit humorvollen Werkzeugen zur Formulierung möglicher Problemstellungen zu tun. Settings auch für einen Film, der nicht zuletzt im Kopf des Betrachters spielt.

Kerim Seiler, geboren 1974 in Bern, lebt und arbeitet in Zürich. 1997 – 2002 Freie Kunst, Hochschule für bildende Künste, Hamburg 1993 – 1995 Média Mixtes, Ecole Superieure d’Art Visuel, Genève

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Kerim Seiler/Kevin Seiler