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Die Ausstellung Kavalierstart 1978–1982. Aufbruch in die Kunst der 80er präsentiert frühe Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die einen Wandel im System der Kunst einleiten. Im Fokus dieser Ausstellung stehen kulturelle Veränderungen, die in der bildenden Kunst einen frühen und sensibel aufgespürten Ausdruck finden. Sie schließt damit konsequent an eine Ausstellungstradition des Museum Morsbroich an: Denn hier fand 1969 mit Konzeption/Conception eine der ersten Ausstellungen konzeptueller Kunst in Deutschland statt, hier erfolgte – ebenfalls 1969 – mit Räume/Environments eine der ersten Präsentationen von „Ambient Art“. Kavalierstart 1978–1982 dokumentiert diesen Wandel nicht zeitgleich mit seinem Entstehen – so wie es die Ausstellung Konzeption/Conception 1969 noch tat. Vielmehr blickt sie anhand der Frühwerke von 28 Künstlerinnen und Künstlern der damals mittleren Generation auf die gesellschaftlichen Veränderungen am Ende der 1970er Jahre – und nutzt damit produktiv die Distanz von 30 Jahren. Die „Verschiebung der Machtstrukturen im Ost-West-Verhältnis“, die „Digitalisierung der Lebenswelten“ und die „Globalisierung“, Schlagworte für den Umbruch jener Zeit, prägen bis heute maßgeblich unser Dasein. Dies wird in den Werken der bildenden Kunst zeitgleich mit einer lebhaften Diskussion um philosophische Grundpositionen formuliert und damit für die Rezeption greifbar gemacht.

In diesem Zusammenhang spielt das Bild eine entscheidende Rolle, da es eine neue Beziehung zum kulturellen Wissen eingeht. Diese neue Relation beruht nicht auf den traditionellen Abbildungsproblematiken oder deren zeitgemäßer Verneinung, sondern auf einem grundlegend gewandelten Verhältnis zur „Welt“. In den Bildern der Nachrichten, des Fernsehens, der Werbung oder des Films wird Realität nicht mehr abgebildet oder analysiert, sondern entsteht als solche erst durch das sinnerzeugende Bild. So wird Wirklichkeit innerhalb der künstlerischen Arbeiten als kulturelles Konstrukt und in ihrem zeichenhaften Wesen offengelegt. Das Bild in den mannigfaltigsten Ausdrucksformen – als Malerei oder Installation, als fotografisches oder filmisches Bild, als Skulptur oder Dekoration – steht daher im Zentrum der Ausstellung Kavalierstart 1978–1982. Aufbruch in die Kunst der 80er. Es stellt das Kriterium des „Bruchs“ mit der vorherrschenden künstlerischen Struktur am Ende der 1970er Jahre dar.

Kavalierstart 1978–1982 präsentiert circa 140 Werke von US-amerikanischen und kanadischen sowie deutschen Künstlerinnen und Künstlern, die seit jener Zeit den künstlerischen Diskurs entschieden mitgestalten. Die Arbeiten sind als Schlüsselwerke des Paradigmenwechsels innerhalb des kulturellen Universums anzusehen. Es sind Arbeiten, die vielleicht gerade in der Qualität des künstlerischen „Suchens“, im Prekären des Anfangs umso deutlicher die Zeichen des Wandels sichtbar machen. Der Bedeutungsreichtum und die Vielbezüglichkeit des Bildes werden in den Arbeiten von John Baldessari, Peter Fischli & David Weiss, Katharina Fritsch, Isa Genzken, Robert Gober, Jack Goldstein, Dan Graham, Rodney Graham, Georg Herold, Candida Höfer, Jenny Holzer, Martin Kippenberger, John Knight, Louise Lawler, Allan McCollum, Reinhard Mucha, Raymond Pettibon, Stephen Prina & Christopher Williams, Richard Prince, Thomas Ruff, Thomas Schütte, Cindy Sherman, Thomas Struth, Rosemarie Trockel, Jeff Wall und James Welling auf unterschiedlichste Weise als neue Qualität dieses Wissens inszeniert.

Zur Ausstellung erscheint ein 120-seitiger Katalog im DuMont Buchverlag mit ca. 140 Abbildungen und Texten von Kassandra Nakas, Noemi Smolik und Stefanie Kreuzer sowie einem Vorwort von Markus Heinzelmann.

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Kavalierstart
1978-1982 Aufbruch in die Kunst der 80er

Künstler: John Baldessari, Fischli / Weiss, Katharina Fritsch, Isa Genzken, Robert Gober, Jack Goldstein, Dan Graham, Rodney Graham, Georg Herold, Candida Höfer, Jenny Holzer, Martin Kippenberger, John Knight, Louise Lawler, Allan McCollum, Reinhard Mucha, Raymond Pettibon, Stephen Prina & Christopher Williams, Richard Prince, Thomas Ruff, Thomas Schütte, Cindy Sherman, Thomas Struth, Rosemarie Trockel, Jeff Wall, James Welling