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Wenn etwas entscheidendes zu erledigen ist, so begebe man sich in die Kälte. Die Hitze steigt in den Kopf, während die Kälte nur den Körper in Besitz nimmt. (K.D.)

Katrina Daschner (Jg. 1973) hat zuletzt an der Performance-Biennale in Tel Aviv teilgenommen und verfolgt nun in ihrer ersten Ausstellung im Kunstbuero anhand von seriellen Farbfotografien, Indizienfotos und einer Rauminstallation eine weitere Facette ihres konsequent performativen Ansatzes. Die inszenierten Fotos zeigen einen verschneiten Wald als Tatort , die Künstlerin selbst als maskierte und alleinige Protagonistin, ergänzt mit einigen wenigen Requisiten (Kleidungsstücke, Vermummung, Axt ). Die dokumentarische und fragmentierte Bildsprache der Fotografien verleitet den Betrachter dazu, Vermutungen über die Handlung, das bereits Geschehene und den Schauplatz anzustellen. Die Tat bleibt aber fiktiv, die Involvierung des Publikums ist somit befristet – das Reale verliert seine Relevanz. Das Spiel der Künstlerin mit provoziertem Ein- und Ausschluss des Betrachters führt zu einer zentralen Frage der Arbeit: die Rezeption von Performances bzw. performativen Inhalten. Die Fotos und die in den Galerieraum transferierte Umgebung ihrer Waldperformance sind Teile einer Abhandlung, die sie zuerst an sich selbst und in weiterer Folge an der Kunstöffentlichkeit in der Galerie durchführt - wie die Künstlerin selbst sagt „so, als wenn künstlich Zeit dazwischen gesetzt würde“. Entscheidend für die Rezeption der fotografischen Arbeiten ist der von der Künstlerin gewählte Zeitausschnitt des Dargestellten zwischen nicht gezeigtem Verbrechen und möglicher Folgetat; so wie auch die lediglich auf den ersten Blick "klassische" und mit stereotypen Accessoires bestückte Inszenierung einer solchen Situation. Die Arbeit reiht sich u.a. auch durch diese ironische Schreibweise in den performativen Genderdiskurs ein.

BIOGRAFIE: geb. 1973 in Hamburg; 2001 Gründung des Performance-Raums „Salon Lady Chutney“ lebt in Wien. AUSSTELLUNGEN/PERFORMANCES (AUSWAHL 2000-04) 2004 upstream gallery , Amsterdam; 2003 Blurr, Performance Biennale, Tel Aviv, Israel; Carmilla: Sie, Dracula tritt auf, die Prinzessin tritt ab, und der Held weint, Antonio Ferrara, Emilia Reggio, Italy, (solo); In faccia al mondo, Museo d’Arte Contemporanea di Villa Croce, Genua; 5th International Performancefestival Navinki2003, Minsk, Russland; No fear is seen, unless upon the green, buro empty, Amsterdam (solo); 4th Austrian Triennal on Photography, Graz; 2002 Let´s twist again, Kunsthalle Exnergasse, Wien; Autum in Reggio Emilia, Antonio Ferrara, Italien; photocopied mrs. d , Auto, Wien (Solo, Performance); Vincent, Galerie Fotohof, Salzburg (solo); 2001 Trammelled-Untrammelled, Zacheta, Warschau (performance); Never stop the action, Steirischer Herbst, rotor, Graz (perform.); Chutney Mary, Info-screen, museum in progress, Wien; Dreaming Still, Salon Lady Cutney, Wien; Wanting sweet, Antonio Ferrara, Emilia Reggio, Italien (solo+perform.); Killing the systems softly, Batofar, Paris; Double life, Generali Foundation, Wien; Moving out, Museum Moderner Kunst, Wien. 2000 Die neue Künstlergeneration, Kunsthalle Krems; Never alone again, La Panaderia, Mexico, D.F.; Residue, Kunsthalle Exnergasse, Wien; Strategien der Verschleierung, Galerie Heike Curtze, Salzburg; Viennna Video Award, Palmenhaus, Wien; Saloon Lady Chutney, Universität für angewandte Kunst, Wien.

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Katrina Daschner