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Kathrin Sonntags (*1981, lebt in Berlin) Arbeiten sind wie ein verlängertes Augenzwinkern. Alltägliches wird gesehen und wieder gesehen und auf einmal gibt es zwischen einem Blick, dem kurzen Schließen der Augen und dem nächsten Blick eine Verschiebung, die einen Stutzen lässt. In ihren Objekten, Fotografien, Filmen, Diaserien und Installationen thematisiert sie die Wahrnehmung und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Alltägliche Gegenstände erhalten in ihren Arbeiten eine unheimliche Qualität, die sich gerade aus der Vertrautheit und ihrer subtilen Verschiebung ergibt. Dabei wird der zufällige Moment des „Neu-Sehens“ zum Ausgangspunkt einer inszenatorischen Gestaltung, die normale Sehmuster infrage stellt. In ihren Ausstellungen tauchen Dinge meistens nicht nur einmal auf: In ihrer Ausstellung „Futur Interieur“ 2010 im Kunstraum Walcheturm in Zürich war ein gefundenes Bild der Sammler Georg und Josi Guggenheim am gedeckten Tisch mit karierter Tischdecke zu sehen. Unmittelbar benachbart zeigte Sonntag einen eigenen Film, in dem ebenfalls ein Tisch mit karierter Tischdecke und einem Gedeck zu sehen war. Der 2:30min. lange Film zeigt nun eigentlich nicht viel: 2 Hände halten einen Zipfel der Tischdecke in der Hand und bereiten sich sichtlich auf etwas vor, zögern, bis sie schließlich am Ende die Tischdecke vom Tisch ziehen, das Gedeck jedoch stehen bleibt. So wie hier dem Gedeck zieht Kathrin Sonntag auch dem Betrachter zuweilen den Boden unter den Füßen weg.

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Kathrin Sonntag
Mühsam ernährt sich das Einhorn