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Am 1. Oktober 2005 eröffnen die KW Institute for Contemporary Art Katharina Sieverding: Close up. Close up wurde bis Ende Februar diesen Jahres im P.S.1\MoMA gezeigt und war die erste umfassende Einzelausstellung der Künstlerin in New York. Vom 2. Oktober bis 27. November 2005 wird sie in veränderter und durch Arbeiten im Außenraum ergänzter Form in den KW präsentiert.

Die 1944 in Prag geborene Katharina Sieverding hat mit ihrem Werk wesentlich zur Erweiterung des Kunstbegriffs beigetragen und ist durch die beispiellose Konsequenz mit der sie ihr fotografisch, zum Teil extrem vergrössertes und auf vielfältige Weise manipuliertes Porträt seit den 1960er Jahren einsetzt, international bekannt geworden. Darüber hinaus war ihre Arbeit immer wieder (erinnert sei an die in Zusammenarbeit mit den KW durchgeführte Plakat-Aktion Deutschland wird Deutscher im Jahr 1995) Auslöser für Reflexionen über die gesellschaftliche, politische, soziale und kulturelle Gegenwart. Katharina Sieverding ist überzeugt, dass politisches Engagement eine wesentliche Verantwortung zeitgenössischer künstlerischer Praxis ist und, dass künstlerische Praxis die Aufgabe hat, vielschichtige Positionen zu entwickeln, die die beschleunigten Prozesse der Gegenwart nicht nur abbilden, sondern auch kritisch hinterfragen.

Die Ausstellung Close up gibt die einmalige Möglichkeit den kinematographischen Aspekt in Sieverdings Arbeit zu sehen. In diesem Zusammenhang seien beispielhaft die großformatigen Selbstportraits wie Transformer (1973/74), der Stauffenberg-Block (1969) oder Die Sonne um Mitternacht schauen (1973) genannt. Damit bietet die Ausstellung einen umfassenden Überblick ihrer Arbeit vom Ende der 1960 Jahre bis heute. Neben einigen ihrer bedeutendsten fotografischen, seriellen Installationen werden frühe Filme wie China, September – Oktober 1978 Beijing, Yanan, Xian, Luoyang (1978 von Klaus Mettig/Katharina Sieverding) präsentiert. Darüber hinaus wird Katharina Sieverding in einem kuratierten Archivraum den Besucherinnen und Besuchern eine umfassende Dokumentation ihrer eigenen Arbeit im Kontext des politischen und sozialen Klimas der 1960er und 1970er Jahre zur Verfügung stellen.

Die Ausstellung wird von Alanna Heiss, Direktorin des P.S.1\MoMA mit Amy Smith Stewart, Kuratorin des P.S.1\MoMA und Daniel Marzona, freier Kurator, kuratiert und ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit der KW Institute for Contemporary Art mit dem P.S.1\MoMA, New York.

Anlässlich der Ausstellung ist ein von Klaus Biesenbach herausgegebener Katalog erschienen, der auf über 550 Seiten mit mehr als 400 ganzseitigen farbigen Abbildungen eindrucksvoll die frühen Bildfindungen von Katharina Sieverding vorstellt. Er enthält u.a. Beiträge von Norman Bryson, Sabeth Buchmann, Katja Diefenbach, Alanna Heiss, Brian O´Doherty und Abigail Solomon-Godeau. Der Katalog verdankt sich der grosszügigen Unterstützung durch die Kunststiftung Nordrhein Westfalen, Düsseldorf.

Close Up wurde durch die großzügige Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds Berlin, sowie von Rosa und Gilberto Sandretto und Julia Stoschek ermöglicht.

Pressetext

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Katharina Sieverding: CLOSE UP
Kuratoren New York: Alanna Heiss, Amy Smith Stewart, Daniel Marzona
Neukonzeption: Gabriele Horn, in enger Zusammenarbeit mit Katharina Sieverding

Stationen:
24.10.04 - 24.02.05 P.S.1 MoMA, Long Island
01.10.05 - 27.11.05 KW Berlin
30.03.06 - 28.05.06 Ludwig Museum Budapest