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Seit mehreren Jahren arbeitet Katharina Grosse daran, ihre Bilder in den realen Raum zu erweitern. Seit dem sie die Malerei von der Begrenzung des Bildträgers löst, hat sie unaufhaltsam neue Dimensionen erschlossen. Einzelausstellungen in der Bergen Kunsthall (bis 6. Oktober 2005) und Palais de Tokyo, Paris in diesem Jahr haben das eindrucksvoll gezeigt. Inzwischen gehört ihre Arbeit zu den innovativsten Positionen der internationalen Gegenwartskunst.

Katharina Grosse erweitert und verändert das Zusammenspiel von Raum und Bild ständig indem sie Einrichtungsgegenstände und eigene Bilder ebenso mit dem Farbschleier aus der Airbrushpistole überzieht wie Wand, Decke und Boden. Der Betrachter erlebte in den Installationen stehend den Widerspruch von höchster Entmaterialisierung und gleichzeitiger intensiver physischer Präsenz von Farbe und Raum. In der Kunsthalle Düsseldorf hat sie erstmals den Boden mit Erde bedeckt und amorphe organische Strukturen in eine raumgreifende Arbeit eingebracht.

Die kubische Form des architektonischen Raums wird zurückgedrängt und der Malerei untergeordnet. Beim Betreten dieser Farbräume erlebt der Betrachter unmittelbar die Entgrenzung des Ausstellungsraums. Durch die Verwendung organischer Materialien wie Erde wird dieser Vorgang noch verstärkt.

In ihren neuen Bildern, die auf dem Boden liegend entstehen, werden großflächige Formen durchzogen von Fußspuren, die die Künstlerin beim Malen hinterlassen hat. Ähnlich wie in ihren großformatigen Spraybildern visualisieren die Spuren in der frischen Farbe auch hier, dass Entstehungsprozess und bildnerisches Resultat unmittelbar miteinander verknüpft sind.

In unserer Ausstellung "quote of the day" zeigt die Künstlerin neben neuen Bildern eine große mehrdimensionale Raumarbeit, die den plastischen Aspekt noch stärker in den Vordergrund rückt.

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