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Das K&K. Zentrum für Kunst und Mode zeigt im guestroom der Heeresbäckerei erstmalig einen Rückblick auf 40 Ausstellungen und gibt damit eine Übersicht über die Arbeit der letzten drei Jahre.

Seit Februar 2002 in einem ehemaligen DDR-Zeitungskiosk - dem K 600, Baujahr 1968 - in Weimar angesiedelt, widmen sich die bildende Künstlerin

Katharina Hohmann und die Designerin und Kuratorin Katharina Tietze dem Zusammenhang von Kunst und Mode. Die Ausstellungen sind zum Teil vom Team Hohmann/Tietze für den Kiosk erdacht und umgesetzt oder von eingeladenen Gästen, vor allem Künstlern und Künstlerinnen, ortsspezifisch erarbeitet worden.

Das Spektrum der Installationen reicht von einer grossen Sammlung von Taschentüchern im Februar 2002 bis hin zur laufenden Ausstellung „Aussteuer“ (Februar 2005) der in New York lebenden Künstlerin Christine Hill.

Die Auseinandersetzung des K&K. Zentrum für Kunst und Mode hat sich auf fünf Themenkomplexe zugespitzt, die alle auf Fragen nach dem Thema Mode innerhalb der Kunst mit Blick auf den Alltag basieren.

1. Modezeitschriften: zeitgenössisch/historisch/subversiv 2. Sammlungen/Unsichtbares/Alltagskultur 3. Oberfläche/Hülle/Verwandlung 4. Glamour/Kult/Schönheit 5. Bekleidungskultur/Phänomene

So kehren die Zeitschriften in unterschiedlichen Variationen immer wieder in den ehemaligen Zeitungskiosk zurück – z.B. wenn pro qm , in Berlin ansässiger themenspezifischer Buchladen zu Stadt, Architektur, Kunst, die neuesten Druckerzeugnisse einer teils subversiven Modepresse präsentiert. Im guestroom wird pro qm den aktuellen Stand der Mode über eine Zeitschriftenleseecke kommunizieren. Auch diverse Jahrgänge der „Sibylle“, DDR-Modezeitschrift von 1954 – 1992, werden im guestroom zu sehen sein.

In den Sammlungen wie Taschentücher, Portemonnaies oder labels zeigt sich das Unsichtbare der Mode. Sie sind in Hosentaschen versteckt oder ins Kleidungsstück eingenäht, wie die labels der Sammlung der Künstlerin Nina Sidow, die auch im guestroom aktiv sein wird. Sie bestickt eine Woche lang vor Ort T-Shirts mit den bunten herausgetrennten Einnähern. („Logohandarbeiten aus Deutschland“)

Installationen von KünstlerInnen schliessen meist den Kiosk als Ort, als Objekt, als Körper in die Auseinandersetzung um Kunst und Mode mit ein. Sei es die Fassade des Pariser Institut du monde arabe, die Bettina Allamoda auf den Kiosk appliziert, oder das Exponieren von Schlafenden in handgenähten Karosäcken in der Schlafkabine Kiosk, eine Installation von Marcus Weber. Beide werden mit künstlerischen Beiträgen, im Raum und an den Fenstern des guestroom zu sehen sein. Zur Rubrik Oberfläche/Hülle/Verwandlung zählt auch Juliane Heise mit ihrer Auseinandersetzung („Why are the stripes red white and blue?“) mit dem blaus/weiss/rot gestreiften Plastikmaterial, das zu Billigtaschen in Drittweltländern verarbeitet wird. Sie hat grosse Fahnen für 2 Masten im Eingangsbereich der Heeresbäckerei genäht.

Die Assoziationsspur Glamour/Kult/Schönheit warf Blicke auf Orte der Mode, wie z.B. auf die Modestrasse Via Monte Napoleone in Mailand, auf die Luxusbekleidungskette „Exquisit“ der späten DDR oder auf edle Handtaschenfakes der Londoner Künstlerin Monica Biagioli.

Bekleidungskultur/Phänomene setzt sich weitestgehend mit Technologien und der geheimen Sprache der Kleidung auseinander: Tücken der Kleidung, Schnitt und Falten sind Beispiele dieses Themenspektrums. Dazu gehören auch Karos und Streifen, sowie das Vermessen von Körpern.

Die 40 Ausstellungen, die zwischen Februar 2002 und Februar 2005 im Weimarer Kiosk gezeigt wurden, versammeln sich nun zur Retrospektive in Berlin und formen ein Ganzes. Die Berliner Künstlerin Christiane ten Hoevel beschäftigt sich konzeptuell mit dem guestroom , dem Raum der Ausstellung. Ein System aus Farben und Begriffen, Texten und Dokumentationsfotografien sowie Archivmaterialien wird dem Raum eine eigene Ordnung geben. So öffnet sich ein Beziehungsgeflecht von Themen und Inhalten, das die forscherische Identität des K&K. Zentrum für Kunst und Mode bildet, das in diesem Spektrum der Auseinandersetzung mit Kunst und Mode einzigartig in Deutschland ist.

Eingeladene Gäste: 2002: Manuel Fabritz [Weimar] Christiane ten Hoevel [Berlin] pro qm [Berlin] Katrin Krumbein [Berlin] Günter Unterburger/Ingrid Mostrey [Berlin] Studierende der Bauhaus Universität [Weimar] Naomi Tereza Salmon [Weimar] Nils Röller [Köln] Regina Lösel [Frankfurt] 2003: Nina Sidow [Berlin] Juliane Heise [Berlin] Bettina Allamoda [Berlin] Stefan Dornbusch [Berlin] Janek Müller [Weimar] Fritz von Klinggräff [Weimar] Katrin Solansky [Weimar] Monica Biagioli [London] 2004: Tricia Flanagan [Sydney] Kirsten Johannsen [Berlin] Marcus Weber [Berlin] Boutique Gegenalltag [Wien] Studierende der Bauhaus Universität [Weimar] Achim Kobe [Berlin] Megan Sullivan [New York/Berlin] Teresa Luzio [Portugal] 2005: Gabriel Machemer [Halle] Christine Hill [New York]

Ausstellungen:

2002: Taschentücher | Frühjahrsfarben 02 | Sibylle | Via Monte Napoleone | Book of labels | Unmögliche Kleiderobjekte | Modemagazine | 12000 cm | Fashionnuggets | Tarnkleid | Hutsalon | KIOSK 1:1 | Zu Kunst und Mode - Aus den Notizen eines Kerzenhändlers | Jeansdinge | Kleider(s)Tücke | 2003: Stoke Newington High Street | Journal des Luxus und der Moden | GINA | Institut du monde arabe | Portemonnaies | Luitpoldblock | Logo Handarbeiten aus Deutschland | Why are the stripes red, white and blue? | AUTUMN 03 | Schnitt | Weltzeituhr | STRADA COLLECTION | 2004: Mending | Schleier | Handschuhraub in Paris | dernier cri | EXQUISIT | Dein Braun | Schlafsäcke | Weimar Classic | Falten | It's difficult to write about ones face | 2005: 7000 Badeanzüge | Aussteuer

Pressetext

only in german

guestroom - heeresbaeckerei-kultur
K&K. Zentrum für Kunst und Mode
40 Ausstellungen 2002-2005

Eine Ausstellung von Katharina Hohmann und Katharina Tietze

mit Bettina Allamoda, Juliane Heise, Christiane ten Hoevel, pro qm , Nina Sidow, Marcus Weber