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Das Fotogramm als experimentelles Bild zwischen Fotografie und Bildender Kunst übt seit dem frühen 20. Jahrhundert eine Faszination auf Maler, Filmer, Fotografen aus. Der direkte Umgang mit dem bildherstellenden Vorgang und die auf Hell/Dunkel reduzierte Erscheinungsweise ließen es seit nunmehr fast 90 Jahren zu einem weiten Feld für innovative Lösungen im fotografischen Prozess für Künstler aller Generationen werden. Die unmittelbar spürbare Gleichzeitigkeit des anwesenden und abgebildeten Gegenstand bzw. Vorganges macht den spezifischen Charakter von kameralos generierten Bildwerken aus.

Im Umfeld von Dadaismus und Surrealismus entstanden, eröffnete das Fotogramm ein breites Experimentierfeld für die Avantgarden und gab einen virulenten Anstoß zur Diskussion des medialen Bildes im Kunstkontext. In neuen künstlerischen Konzepten werden fotogrammatische Prozesse vielfach mit anderen Bildherstellungsverfahren kombiniert und erweitert.

Die Ausstellung „kamera los. das fotogramm“ umfasst ca. 100 Fotogramme, ergänzt durch weitere Arbeiten, die sich ähnlich gelagerten, kamera- oder linsenlosen Verfahren verdanken. Zu sehen sind Ikonen der Fotogeschichte wie Unikate von László Moholy-Nagy, Man Ray und Christian Schad aus den 1920er Jahren. Gezeigt werden weiters Positionen von Fotografen-Malern wie Edmund Kesting, dem Informellen Wols (Alfred Otto Wolfgang Schulze) wie auch dem bedeutendsten Vertreter der fotografischen Pop-Art, Robert Heinecken. Mit großformatigen Werken präsentieren sich zeitgenössische Fotogramm-Künstler: Hans Kupelwieser, Floris Neusüss, Edgar Lissel u.a. Raritäten wie die bisher kaum gezeigten Fotogramme und fotogrammatische Filme von Stefan Themerson aus der Zwischenkriegszeit werden ebenso gezeigt, wie Beispiele von berühmten Künstlern wie Adam Fuss oder Raoul Hausmann.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten zu den 25 präsentierten künstlerischen Positionen, ergänzt u. a. von Beiträgen zum Fotogramm im gegenwärtigen künstlerischen Diskurs.

Kuratoren der Ausstellung sind Floris M. Neusüss und Margit Zuckriegl.

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kamera los. das fotogramm
Eine künstlerische Position von der Klassik bis zur Gegenwart
Kuratoren: Floris M. Neusüss, Margit Zuckriegl
Rupertinum

mit Vane Bor, Theodore Brauner, Evelyne Coutas, Walter Ebenhofer, Joan Fontcuberta, Adam Fuss, Heinz Hajek-Halke, Chargesheimer , Raoul Hausmann, Robert Heinecken, Edmund Kesting, Hans Kupelwieser, Edgar Lissel, Christian Marclay, László Moholy-Nagy, Rene Mächler, Oskar Nerlinger, Floris M. Neusüss, Man Ray, Wolfgang Reichmann, Christian Schad, Jutta Strohmaier, Stefan Themerson, Wols