press release only in german

Jürgen Schön - Zeichnungen. Plastische Werke von Jürgen Schön gehören seit Jahren zum Bestand der Dresdner Skulpturensammlung im Albertinum:1999 wurde zunächst mit der Arbeit "Schloss" eine großformatige Sandsteinarbeit erworben.Seine "Kapsel" aus Papier / Karton von 1994/95 ist derzeit im "Schaudepot Barock bis Gegenwart" ausgestellt,die farbig getönte "Faltung"aus Aluminium von 2002 in der Skulpturenhalle.Auf den ersten Blick wirken sowohl seine plastischen als auch zeichnerischen Arbeiten oft minimalistisch, konzentriert auf einfache Formen,unscheinbar in der Wahl der Materialien etwa von Papier als Grundstoff für die Skulpuren.Und doch entfalten sie eine ganz außerordentliche Präsenz und beflügeln die Phantasie des Betrachters, gerade weil sie einerseits bestimmt in ihren Formen sind und sich anderseits gleichzeitig der Dinglichkeit durch ihre scheinbare Immaterialität entziehen.Die hier ausgestellten Zeichnungen entstanden in einem Zeitraum von 15 Jahren zwischen 1996 und 2011.Sie sind in manchen Fällen als Entwurfsskizzen oder Formfindungsprozesse für plastische Werke zu betrachten, in anderen Fällen sind es gar Zeichnungen seiner Skulpturen und zuletzt davon unabhängige, eigenständige Werke.Während sich die Sulpturen immer wieder in anderen Räumen und Konstellationen behaupten, haben die Motive der Zeichnungen im Format des Papierblattes ein Bezugsfeld für ihre Position, Größe und Präsenz in der Fläche oder in einem durch die Zeichnung evozierter Raum.Oftmals scheinen die Bildfelder oder dreidimensionalen überklebungen über das Blattmaß hinaus zu wirken, ein Spannungsverhältnis, das den Zeichnungen geradezu objekthafte Qualitäten verleiht.Zwischen der Strenge und Genauigkeit des in einigen Blättern als Gestaltungsmittel verwendeten Millimeterpapiers und der Freiheit getuschter Farbfelder,die mitunter von Wellen umgeben sind,die beim Trocknen der nassen Farbe entstanden,entfaltet sich ein Spannungsbogen aus Disziplien und offener Phantasie,der für das Schaffen von Jürgen Schön charakteristisch ist.Jürgen Schön 1956 in Riesa geboren,absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Seinmetz und Steinbildhauer,bevor er an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden Bildhauerei studierte.Seine plastischen und zeichnerischen Werke befinden sich in vielen verschiedenen deutschen Museen und Sammlungen,so etwa im Schlossmuseum Gotha, der Akademie der Künste Berlin, den Staatlichen Graphischen Sammlungen München und Karlsruhe und auch im Kupferstich Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.Er lebt und arbeitet in Dresden.Indem der Künstler die architektonischen Gegebenheiten aufgriff,konzipierte Jürgen Schön die Anordnung seiner 40 Zeichnungen als einen Wandfries,als ein sich an zwei Wänden ersreckendes farbiges Band.Dadurch werden die Zeichnungen zwar in eine formale Ordnung gebracht,die aber die Wirkung jedes einzelnen Blattes nicht beeinträchtigt.

Astrid Nielsen

only in german

Jürgen Schön
Zeichnungen
Skulpturensammlung Albertinum