MOCA Taipei °

Museum of Contemporary Art Taipei | 39, Chang-An West Road, Datong District
Taipei City

plan route show map

artist / participant

curator

press release only in german

Jun Yang. The Artist, his Collaborators, their Exihbition

kuratiert von Barbara Steiner, Direktorin Kunsthaus Graz

06.02.2021 - 31.03.2021 Opening:
05.02.2021

Im Jahr 2019 zeigte das Kunsthaus Graz die Ausstellung Jun Yang. Der Künstler, das Werk und die Ausstellung. Diese ist nun in erweiterter Form unter dem Titel The Artist, his Collaborators, their Exhibition, and three Venues (Der Künstler, seine Mitwirkenden, ihre Ausstellung und drei Orte) in Taipei zu sehen. Am 5. Dezember 2020 wurde die Präsentation in der Tina Keng Gallery (TKG+ projects) eröffnet, am 11. Dezember folgte das Kuandu Museum of Fine Arts. Der dritte Teil wird heute, am 5. Februar, im MOCA (Museum of Contemporary Art) Taipei präsentiert.

„Dies ist die erste Ausstellung, die ich aus der Ferne kuratiere.“ Die Corona-bedingten Einschränkungen verlangen auch Kulturschaffenden einiges ab, wie Kunsthaus-Graz-Direktorin Barbara Steiner weiß. Sie hat die 2019 in Graz gezeigte Ausstellung Jun Yang. Der Künstler, das Werk und die Ausstellung für drei Ausstellungsorte im taiwanesischen Taipei adaptiert. Heute, Freitag, erfolgt die Eröffnung im MOCA, bei der sie wieder virtuell teilnehmen wird.

Die Ausstellung im Kunsthaus Graz
Bereits die Ausstellung im Kunsthaus Graz stellte grundsätzliche Fragen zum Künstlerin-Sein, zum Werkbegriff und zum Ausstellen selbst. Letztendlich wurde die Einzelausstellung von Yang in Graz zu einer kollektiven Unternehmung mit vielen Teilnehmerinnen: Erwin Bauer, Mike Kelley/Paul McCarthy, siren eun youn jung, Lee Kit, Oliver Klimpel, Michikazu Matsune, Yuuki Nishimura, Yuki Okumura, Koki Tanaka, Maja Vukoje und Bruce Yonemoto. Dies und vor allem die Einladung eines Namensvetters von Jun Yang aus San Francisco dekonstruierte die Vorstellung einer großen Einzelausstellung.

Drei Orte
Die für Taipei entwickelte Ausstellung findet an drei Orten statt: im Kuandu Museum, das mit einem architektonisch einladenden und offenen Gebäude an eine Universität angebunden ist, in der Tina Keng Galerie, einer international erfolgreichen kommerziellen Galerie, und im MOCA Taipei, einem öffentlich-städtischen Museum. Jedes Haus hat seinen eigenen Auftrag, einen eigenen Grund, weshalb es existiert, auf einem Uni-Campus, in einem neuen Stadtteil oder inmitten der Stadt. Damit sind verschiedene Aufgaben und auch Adressatinnen verbunden. Während das Kuandu Museum sich in erster Linie an die Studierenden und Lehrenden richtet, liegt das Hauptaugenmerk der Tina Keng Galerie auf der Vermittlung zeitgenössischer Kunst an Kunstkäuferinnen und Sammlerinnen. Ins MOCA Taipei kommen neben den vielen Schulklassen aus der unmittelbaren Umgebung sehr viele Touristinnen, auch aufgrund des alten Gebäudes aus der japanischen Kolonialzeit.

Die Ausstellung reagiert auf diese spezifischen Gegebenheiten mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen. Im Kuandu Museum verzahnt sich die Ausstellung mit der Kunsthochschule. Hier geht es wesentlich um eine Auseinandersetzung mit Mechanismen des Kunstbetriebs selbst. Die Präsentation im Projektraum der Tina Keng Galerie schreibt sich absichtsvoll in einen kommerziellen Galeriekontext ein und widmet sich dem Branding von Werk und Künstlerin. Im MOCA Taipei knüpft man an die Kinderworkshops, Arbeit mit Schulklassen oder andere Veranstaltungen des Museums an. Der Unterschied: Die „Aktivitäten“ sind inhaltlicher Teil der Ausstellung und kein „Zusatzprogramm“, wie sonst üblich. Die Künstlerinnen der Ausstellung gestalten das Programm und arbeiten mit den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. The Artist, his Collaborators, their Exhibition, and three Venues weitet sich von der Person Jun Yang hin zu kollektiven Identitäten und zu gesellschaftlichen Fragen.

Aufbau und Eröffnung
Aufbau und Eröffnung fanden ohne die physische Präsenz von Barbara Steiner in Taipei statt. „Glücklicherweise hatte ich im Januar 2020 Gelegenheit, diese drei Orte mit Jun Yang zu besuchen und erste Überlegungen zu entwickeln. In den letzten Wochen haben wir uns allerdings hauptsächlich per WhatsApp und Skype austauschen müssen. Bei der Eröffnung war ich virtuell anwesend – meine Rede wurde ins Chinesische übersetzt und übertragen. Auch wenn ich bis Ende 2020 hoffte, die Ausstellungen im Februar sehen zu können, hat sich diese Hoffnung zerschlagen. Doch ich freue mich, dass The Artist, his Collaborators, their Exhibition, and three Venues von den Menschen in Taipei gesehen werden kann“, erzählt sie.