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In unserer zweiten Einzelausstellung präsentiert der französische Künstler Julien Berthier (*1975) sein grosses neues Projekt "Silent Sentinels", bestehend aus einem zehnminütigen Film und einer nutzbaren Skulptur, sowie weitere Installationen, Objekte und Zeichnungen, welche alle auf ihre je eigene Weise Begriffe von Ökonomie und Effizienz auf den Kopf stellen.

Zwei Männer gehen durch eine nächtliche Pariser Vorstadt, der eine schiebt einen Generator, der andere hat eine Strassenlaterne auf den Rücken geschnallt, sie sind auf dem Weg zu einer Tankstelle... Das neue Projekt "Silent Sentinels" von Julien Berthier beinhaltet einen zehnminütigen Film, der in einer Spielhandlung die Nutzung jenes Konstrukts vorführt, welches nun als Skulptur im Galerieraum steht: ein Lichtgenerator zur Beleuchtung dunkler Strassenecken entstand mit der Absicht, ein in sich logisches System vorzuschlagen, welches diverse Probleme angeht: zu dunkle Stadtgebiete, Arbeitslosigkeit und das ziellose Herumhängen Jugendlicher ("tenir les murs" = wortwörtlich "die Wand halten").

Daneben eine Bodenskulptur aus zusammengelöteten Kabelresten: mit "Restore Hope" (2001-2005) beabsichtigt der Künstler, im Falle eines erneuten Stromausfalls in Kalifornien, dem Silicon Valley mittels eines ca. 19.200 km langen Kabels aus seiner Pariser Wohnung mit Strom auszuhelfen. Derzeit kommt seine Sammlung bereits auf 1,1 km.

Nach der Eingabe der Aufforderung "I need an art idea to save the world now" in die Google-Bildersuchmaschine des Internets erschien ein einziges kleines, blauer Button: "Home". In der Ahnung, eine elementare Antwort gefunden zu haben, überhöht Berthier den möglichen kommerziellen Aspekt dahinter durch Übertragung des winzigen Pixelbildes in einen Leuchtkasten.

An der Wand eine Fotoserie: eine Person hält in der kanadischen Landschaft einen überdimensionalen, willkürlich eingeteilten Maßstab an Häuser, Brücken oder Überlandleitungen, die die jeweils gleichen Distanzen oder Höhen aufweisen.

Diese wie weitere Objekte und Zeichnungen dieser Galerie-Präsentation von Julien Berthier - stellen die fortwährenden Fragen des Arbeitslebens und der Wirtschaft schlechthin: inwieweit beherrscht immer noch der Faktor Effizienz als Maßstab benachbarte ökonomische Kriterien wie Kompetenz oder soziale Dynamik? Können in sich logische und pragmatische Systeme nicht im Grunde bereits perfekt sein?

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Julien Berthier "Silent Sentinels"