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Ornament im Nachthimmel

Ihre Arbeiten sind verwirrend und virtuos, fast unüberschaubar in der Fülle der Details: Die Berliner Künstlerin Juliane Laitzsch macht das Prinzip des Ornaments zum Mittelpunkt ihrer Werke. Dabei entstehen mitunter großformatige Kunstwerke, die ganze Räume bedecken. So auch in Rostock: Für die Galerie wolkenbank kunst+räume erstellt Juliane Laitzsch ein temporäres, wandfüllendes Werk. Zu sehen ist es zusammen mit weiteren aktuellen, noch nie gezeigten Arbeiten unter dem Titel „rundherum“. Eröffnet wird die Ausstellung am 11. September 2010 um 17.00 Uhr.

„Ich nutze in meinen Zeichnungen und Skulpturen Muster und Ornamente als Werkzeug, um das Verhältnis von Fläche und Raum oder auch das Diskursive im Verhältnis zum Faktischen zu erkunden“, sagt Juliane Laitzsch über ihre Arbeit. Erstmals zu sehen ist in Rostock beispielsweise die Zeichenserie „Nachthimmel“, deren Blätter übersät sind mit weißen Punkten, die Sternbilder assoziieren. Überlagert sind die Zeichnungen mit dem Muster eines Mittelalterlichen Seidenstoffes, dessen wesentliche Elemente Sterne und Kreise sind. Die Kreise wiederum sind als echte Löcher aus dem Blatt herausgeschnitten. Das Ornament formuliert hier den Übergang vom Imaginären zum Konkreten.

„Die Wand gegenüber wird vollständig vermessen und mit einem feinen roten Raster überzogen“, so Laitzsch. In dieses Raster eingefügt und wie eine Blüte aus der Wand herauswachsend wird ein großes Holzobjekt angebracht, das mit seinen linearen Bögen das Raster der Wand überlagert, um so das Spiel mit den Dimensionen, mit Linie, Fläche und Raum aufzunehmen.

Die Arbeiten von Juliane Laitzsch sind langsam und langwierig gearbeitet, sie tänzeln in der Regel so lange auf einer Stelle, bis sie offen sind für zwei Richtungen. So meint auch der Titel der Ausstellung „rundherum“ zum einen das „Vollständig-umgeben-Sein“, als auch die Möglichkeit, um die Dinge herum zu gehen. „Gesucht wird der Übergang, von einem zum anderen“, so die Künstlerin. In den kleineren Zeichnungen der Ausstellung „der regulierte Zwischenraum“ und „Richtungswechsel“ wird schließlich das Ornament, das Werkzeug, selber zum Untersuchungsgegenstand.

Juliane Laitzsch wurde 1964 in Nürnberg geboren. Sie studierte an der Hochschule für Kunst in Bremen und an der Hochschule der Künste Berlin. Seit 1995 zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen.

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