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Mit der Doppelausstellung FLAMMPUNKT der Neuseeländerin Judy Millar und der Berlinerin Sophia Schama feiert die Spielhaus Morrison Galerie ihr dreijähriges Jubiläum. Zugleich ist die Ausstellung Teil eines Galerieaustausches mit Bartley Nees Gallery in Wellington/Neuseeland. FLAMMPUNKT stellt zwei kräftige malerische Positionen von Künstlerinnen gegenüber, die mit völlig verschiedenen Techniken den Grenzbereich zwischen gegenständlicher und abstrakter Malerei ausloten.

Judy Millar (geb. 1957 in Auckland/Neuseeland) hat einen malerischen Prozess entwickelt, der auf Reduktion basiert. Sie verreibt Farbe mit Tüchern oder den Fingern und den Ärmeln auf der Leinwand bzw auf Aluminium, um sie dann in einem zweiten Schritt teilweise wieder abzutragen und zu übermalen. Diese widersprüchliche Bildgenese des Farbauftragens und wieder -abarbeitens prägen in ihrer doppelgesichtigen Prozesshaftigkeit die Erscheinung der Arbeiten von Judy Millar.

Nach einem längeren Berliner Arbeitsaufenthalt im vergangenen Jahr waren Arbeiten von Judy Millar bereits in einer Gruppenausstellung im Kunstverein Kreis Ludwigsburg zu sehen. Die neuen, in Neuseeland entstandenen Bilder, mit denen Millar jetzt in der Spielhaus Morrison Galerie ihr Berliner Début gibt, bezeugen eine spannende Entwicklung ihres Werkes hin zu mehr Räumlichkeit. Der breite, flache Pinselstrich selbst wird gleichsam zur dreidimensionalen Landschaft.

Vergleichbar hat sich Sophia Schamas Malerei in letzter Zeit entwickelt. Die Vegetation ihrer mythischen endzeitlichen Naturvisionen hat sich zu wucherndem Gras entwickelt, das in freiem Duktus die Leinwände überwächst. Anders als Judy Millar baut Sophia Schama dabei ganz klassisch das Bild durch Übereinanderlegen von Pinselstrichen. Oft benutzt sie dafür ältere, bereits bemalte Leinwände früherer Werkphasen, deren Farbflächen, als Malgrund genutzt, eine tiefe Raumebene unter den Grasstrukturen erahnen lassen.

Judy Millar und Sophia Schama zeigen in ihrer Doppelausstellung FLAMMPUNKT in der Spielhaus Morrison Galerie Malerei pur. Ihre malerischen Verfahren sind grundverschieden und entstehen an geographisch diametral gegenüberliegenden Orten der Welt. Und doch wird in diese spannungsvollen Doppelausstellung eine Gemeinsamkeit deutlich: Die Handbewegung der Künstlerin, der farbige Pinselduktus selbst wird zum eigentlichen Bildgegenstand.

Pressetext

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Judy Millar, Sophia Schama: FLAMMPUNKT