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Die Kunsthalle Krems widmet Jorinde Voigt (*1977) ihre bisher größte Einzelausstellung. Ordnung und Zufall, Akribie und Impulsivität, zeichnerischer Exzess und grafische Reduktion sind nur einige Pole jener vibrierenden Spannungsverhältnisse, die den Charakter der großformatigen Zeichnungen der deutschen Künstlerin bestimmen. In den dynamischen Strichfolgen, turbulenten Linienschwüngen, diagrammatischen Strukturen, Zahlen, Wortfragmenten und collagierten Farbflächen ihrer Zeichnungen – die die passionierte Cellospielerin als „Partituren“ oder „Notationen“ bezeichnet – verdichten sich unterschiedlichste Elemente der kulturellen Umwelt. Popsongs oder klassische Musikstücke, Küsse, Temperaturverläufe, Flugbahnen eines Adlers, Horizontlinien bis hin zu Farbwerten einzelner Pflanzen und Inhalte philosophischer Texte werden von der Künstlerin einer systematischen Analyse unterzogen. Messbaren Parametern wie Ort, Zeit oder Lautstärken sowie selbst gesetzten Regeln bzw. ausgewählten Algorithmen folgend, verbindet Voigt diese Fragmente und Eindrücke der Wirklichkeit zu dynamischen, relationalen Gefügen und erzeugt dadurch eine Polyfonie unterschiedlichster Wahrnehmungsweisen der Realität. Kuratorin: Stephanie Damianitsch