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Nach seiner ersten Ausstellung bei Klosterfelde Linienstrasse im Oktober 2004 zeigt der Berliner Künstler Jonas Lipps (*1979) nun 45 neue Arbeiten in der Zimmerstrasse.

Es sind kleinformatige Aquarelle und Zeichnungen auf unterschiedlichem, teilweise vergilbtem oder beschädigtem Papier. Manche entwickeln sich aus sowohl gefundenen wie eigenen Vorzeichnungen oder Fotografien, wobei ‘Vorzeichnung’ nicht im üblichen Sprachgebrauch zu verstehen ist, sondern als Auslöser eines Prozesses, in dessen Verlauf das Motiv mit malerischen Mitteln untersucht, befragt und gebeugt wird. Mal löst es sich im Reaktionsprozeß zwischen feuchter Farbe und Papier vollkommen auf, mal löst sich das Papier auf, mal die Farbe.

Verschiedene Grade der Präzision, der Kontrolle, des Zufalls, des Figürlichen und seiner narrativen Andeutungen formulieren in jedem Bild eine eigene spezifische Formensprache.

Erkennbare Motive schwanken zwischen Profanität und symbolischer Aufgeladenheit, wie bei der handgeschriebenen Liste der Fernsehsenderbelegung oder einer Spielkarte.

Die Darstellungsweise von Menschen reicht von präzise durchgepausten fotografischen Vorlagen wie zum Beispiel der eines füßelnden Schachspielers oder eines Renee-Mädchens über karikaturhaftes Nasengebilde bis zu puppenhaften Rautenmännchen. Verschiedene fetischartige Elemente tauchen immer wieder in Lipps Bildern auf: Anglerklappschemel, Pizza-Bäcker, die Rauten und Schlangen eines Carlo Colucci-Pullovers.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 26 farbigen Abbildungen.

Pressetext

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Jonas Lipps