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John Cages Konzeption der Stille, seine Verwendung des Zufalls und die von ihm angestrebte Aktivierung des Rezipienten übten einen weit reichenden Einfluss auf die avantgardistische Kunst der 50er und 60er Jahre aus. In einer erweiterten Sammlungspräsentation werden Dokumentationsmaterialen von Cage, Partituren, Fotografien, Filme und Hörbeispiele mit ausgewählten Kunstwerken – hauptsächlich aus dem Bestand des MUMOK – in Beziehung gesetzt. Die Präsentation findet anlässlich einer Retrospektive des musikalischen Schaffens von Johns Cage im Rahmen von „Wien Modern“ statt.

John Cage (1912 – 1992) Cages Musik ist von Beginn an eng mit Entwicklungen der Bildenden Kunst verbunden. Als Cage in den frühen 50er Jahren am Black Mountain College unterrichtet, übt seine neu entwickelte Konzeption der Stille und des Zufalls ein unmittelbaren Eindruck auf Künstler wie Robert Rauschenberg, Jasper Johns und Cy Twombly aus, die maßgeblich an der Überwindung des Abstrakten Expressionismus beteiligt sind. Eine zweite „Welle“ der Rezeption von Cages Ästhetik setzt dann in den späten 50er Jahren ein, als Cage an der School of Social Research in New York unterrichtet. Die meisten der späteren Protagonisten des Fluxus und des Happening besuchen Cages Kurse für experimentelle Musik.

Seinerseits von den neuen performativen Tendenzen inspiriert, wendet sich Cage in den 60er Jahren verstärkt der elektronischen Klangerzeugung zu und radikalisiert seinen Ansatz bis hin zur vollständigen Auflösung des Werkbegriffs.

Erst in den frühen 70er Jahren kehrt Cage, zuweilen von einem resignativen Ton begleitet, zu traditionelleren musikalischen Formulierungen zurück. International anerkannt, „erlaubt“ sich der nunmehr 60-jährige Cage, verschiedene Stile und Tätigkeitsfelder parallel zu verfolgen. Charakteristisch für den späten Cage ist vor allem auch seine Hinwendung zur Literatur – die er mit schwebendem Sprechgesang vorträgt – und zur Bildenden Kunst.

Die Ausstellung Die Ausstellung gewährt anhand von Partituren, Skizzen, Fotografien, Filmen und Hörbeispielen einen Einblick in Cages kompositorischen Prozess und zeigt exemplarisch seinen Einfluss auf Künstler wie Robert Rauschenberg, Jasper Johns, George Brecht, Nam June Paik oder Bruce Nauman auf. Einige von Cages späten Royanji-Zeichnungen und sein Zyklus „Seven Day Diary“ sind ebenfalls zu sehen.

Konzert im MUMOK | 5. November 2004, 20.00 Uhr Zur Eröffnung der Ausstellung findet ein Konzert im MUMOK statt, in dem Kompositionen von Cage gemeinsam mit Fluxus-Stücken zur Aufführung gebracht werden. Tickets: 13 Euro, freie Platzwahl

Interpreten Ensemble Intégrales (Ensemble) Rudolf Brunnhuber (Countertenor)

Programm John Cage Five Songs for Contralto (1938) Five (1988) Nowth upon Nacht (1984) The Wonderful Widow of Eighteen Springs (1942) Living Room Music (1940) Music for Four (1987-1988) George Maciunas Piano Piece #13 for Nam June Paik (Carpenter’s piece) (1964) George Brecht Fluxus-Stücke

Pressetext

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John Cage
Kurator: Achim Hochdörfer
Eröffnungskonzert am Freitag, 5. November 2004, 20.00 Uhr