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Der in Genf lebende und in Braunschweig lehrende John Armleder unternimmt in unserem Ausstellungsraum einen künstlerischen Eingriff besonderer Art: Er beantwortet zugleich auf eigenwillige und sinnfällige Weise die Vorgabe des amerikanischen Künstlers Dan Flavin, dessen Arbeit hier vorher zu sehen war. Gezeigt wird Armleders "Untitled (3rd version)", 1990/1998, (18 Neonröhren). Es sieht auf den ersten Blick so aus, als seien die Leuchtkörper mitsamt ihren Fassungen auf den Boden geworfen worden, was sich bei näherer Betrachtung natürlich als unmöglich erweist - die fragilen Glasröhren hätten einen solchen Sturz kaum heil überstanden. Der strahlende Neonhaufen wird am Ende trotz seiner Unregelmäßigkeit als sorgfältig (und vorsichtig) zusammengelegtes Arrangement erkennbar. So wird dem wohlwollenden Betrachter bewusst, dass es sich hier um den künstlerischen Umgang mit einem Topos der Kunstgeschichte selbst handelt. Zugleich führt Armleder dessen materielle Bestandteile im Rahmen seiner Dekonstruktion in den Zustand ihrer Alltäglichkeit zurück. Was hier vor uns liegt, ist ein Haufen handelsüblicher Neonröhren, welche in sich selbst das inzwischen zur Kunstgeschichte gehörende Oeuvre Flavins und die avantgardistische Programmatik der Minimal Art respektvoll und zugleich ironisch aufnehmen.

Pressetext

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John Armleder "Untitled (3rd version)"