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Auf dem Gelände der ehemaligen Kabelfabrik KDAG (Kabel- und Drahtwerke AG) in Wien Meidling wurde nach der Schließung des Betriebes im Dezember 1997 ein städtebauliches Großvorhaben begonnen.

Nach vielseitiger kultureller Zwischennutzung, in deren Rahmen die Aufführung von Goethes Faust in der Inszenierung von Peter Stein eine der signifikantesten Veranstaltungen war, wurden ab 2004 auf den durch Abriss freigewordenen Flächen Wohnbauten und Infrastruktur errichtet. Auf 68.000 Quadratmetern entstand, nach dem städtebaulichen Konzept von Rainer Pirker und Florian Haydn, ein neuer Stadtteil Wiens. Mehrere ArchitektInnenteams (Mascha & Seethaler, Schwalm-Theiss & Gressenbauer, Hermann & Valentiny, pool Architektur ZT GmbH, Werkstatt Wien Spiegelfeld & Holnsteiner) entwarfen eine Reihe unterschiedlicher Wohnungsangebote, die von Garten- und Terrassenwohnungen, Maisonetten und Home-Offices bis hin zu Häusern mit Atrien reichen und sich als „Wrap Around Architecture“ um eine Fülle von Promenaden, Piazze und Sport- und Spielflächen anordnen.

Ein Bauteil der ehemaligen Fabrik im Bereich der Oswaldgasse wird bis Ende 2007 renoviert und dann für kulturelle Projekte genutzt werden. An dieser Stelle soll ein künstlerisches Projekt des niederländischen Künstlers und Architekten Joep Van Lieshout verwirklicht werden.

Lieshout möchte mit seiner permanenten Skulptur für den öffentlichen Raum an die industrielle Vergangenheit des Ortes anschließen: entweder durch Anlehnung an den früheren Produktionsprozess oder durch formale Assoziation mit den produzierten Gegenständen. Das Atelier Van Lieshout (AVL) ist ein international bekanntes Unternehmen, das aktuelle Kunst und aktuelles Design produziert und Architekturprojekte abwickelt. Der Künstler Joep Van Lieshout gründete AVL 1995, um den Teamcharakter der verschiedenen Produkte hervorzuheben. Die Produktion von AVL reicht von Wohnwägen, Einbaubädern und Kücheneinheiten bis hin zu Skulpturen, großen Installationen und anderen funktionalen Kunstwerken, meist in dem Material gefertigt, das zum Markenzeichen von AVL geworden ist: leuchtend buntes Polyester. Dabei beschäftigen den Künstler besonders organhafte Formen und Erweiterungen der Architektur und die Einbeziehung von Produktions- und Lustökonomien in die Wohneinheiten. Seine gesellschaftskritischen Aussagen und Botschaften werden in präzisen Formen dargestellt, sind aber häufig mit Humor gepaart.

bk

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Joep van Lieshout
Permanente Skulptur
Ort: Kabelwerk, 1120 Wien