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JOACHIM JOHN. "Das Bild".
Ausstellung: 14. Dezember 2016 – 11. Februar 2017
Eröffnung: Dienstag, 13. Dezember 2016, 19 Uhr
Es spricht: Matthias Flügge Öffnungszeiten: Di–Fr 12–18 Uhr; Sa 14–18 Uhr

Die Ausstellung „Das Bild“ zeigt etwa 100 neue Arbeiten des 1933 in Böhmen geborenen Zeichners, Grafikers und Autors Joachim John. Seit jeher ein scharfsichtiger Zeitdiagnostiker, hat Joachim John seinem Werk neue Dimensionen erschlossen, die weit unter die Oberflächen zeitgenössischer – auch künstlerischer – Rituale vordringen. In gleichsam überbordendem Erfindungsreichtum entstehen Blätter voller phantastischer Bezüge zu den Liturgien und mehr noch den Paraliturgien der Gegenwart. Johns Kunst war immer auf der Seite der Gequälten und Entrechteten, doch war sie nie im vordergründig motivischen Sinne „politisch“. Ihre geistige und moralische Kraft bezieht sie heute – weiter gestärkt – aus dem Erfahrungshorizont des Künstlers, der in aller Zugewandtheit zum Leben das Abgründige der Existenz ebenso wenig aus dem Blick verliert wie ihre Gefährdungen. So hat Joachim John eine Zeichenkunst erneuert, die in den Werken von Callot, Goya, Beckmann, Kubin und anderen weit in die Geschichte zurückreicht. Das Papier ist die Bühne des realen wie des absurden Welttheaters, der Stift sein erster Interpret.

Die Ausstellung zeigt neben aktuellen Federzeichnungen, für die John vor allem weithin hohe Anerkennung genießt, auch farbige Arbeiten, die seit einiger Zeit in einem gleichsam „automatischen Schreibprozess“ entstehen und mit dem rein zeichnerischen Schaffen vielgestaltig korrespondieren.

Wer hier ein abgeklärtes „Alterswerk“ vermutet ist auf dem Holzweg. Johns Arbeit ist mehr denn je von bestürzender und ermutigender Aktualität.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Matthias Flügge und Frizzi Krella in Zusammenarbeit mit der Galerie HOLGER JOHN, Dresden.

Kostenlose Führungen durch die Ausstellung bitte unter 030-217358-0 anmelden.