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Ausstellung der australischen Konzeptkünstlerin zeigt Querschnitt ihres Werkes

Bereits zum zweiten Mal zeigt der Kunstverein Rosenheim Arbeiten der australischen Künstlerin Jenny Watson. 1995 hatte sie auf der Biennale von Venedig den Pavillon ihres Landes bespielt und dort mit tagebuchartigen Texten und Darstellungen aus dem Leben einer jungen Frau Aufsehen erregt. In den Räumen des Kunstvereins, Kunst-Mühle, Klep-perstraße 19 stellt die Konzeptkünstlerin vom 31. März bis 3. Mai einen einmaligen Querschnitt ihrer Arbeit von 1981 bis 2005 vor. „Material Evidence“ - lautet der Titel ihrer Ausstellung mit Bildern, die auf alten, bunten Stoffen aus Indien und Singapur entstanden sind und Jenny Watsons kolonialistisches Erbe deutlich sichtbar machen.

Die gegenständliche Malerei der Australierin scheint auf den ersten Blick aus Kinderzeichnungen auf bunten Stoffen zu bestehen. Der Bet-rachter führt jedoch die drei Bestandteile - Bild, Text und realer Gegenstand - zu einer Erzählung zusammen, entdeckt das Ausgreifen des zweidimensionalen Bildes in den realen Raum und wird in diesem Spiel gefangen. Die Texte decken sich nicht mit den Bildern oder führen zu den alltäglichen Gedanken der Künstlerin zurück. Zwischen dem Bildermachen und dem Betrachten liegen unendlich viele Schichten, die sich bereits in den Abschweifungen der Texte andeuten und eine Spannung ausdrücken, die den Betrachter schließlich entwaffnet. Er blickt in das Bild und auf die Texttafel wie in einen Spiegel, in dem er sich selbst findet. Die scheinbar harmlose Kinderzeichnung motiviert zu einer gedanklichen Reise in die Erinnerungswelt der eigenen Kindheit. Der Kunstverein Rosenheim eröffnet die Ausstellung von Jenny Watson am Montag, 30. März, um 19 Uhr in Anwesenheit der Künstlerin. Einführende Worte in ihr Werk spricht Dr. Hannah Stegmayer.

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Jenny Watson
Material Evidence