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Der Kunstverein Neuhausen zeigt vom 19. Mai - 8. Juli 2007 die erste Einzelausstellung des New Yorker Künstleraktivisten Jean Toche in Deutschland.

Jean Toche (*1932 Brügge /Belgien) nahm in den 60er und 70er Jahren an unterschiedlichen politischen Kunstaktivitäten in New York teil. Er war Mitglied der Artist Workers´ Coalition (AWC) und der Guerrilla Art Action Group (GAAG), die er 1969 gemeinsam mit Jon Hendricks gründete. Ebenfalls war er mit der „Destructive Art „ Bewegung verbunden. Seine kulturkritische und gesellschaftspolitische Haltung brachte er mit Happenings und Aktionen, in Manifesten, Publikationen und Mail Art Aktionen zum Ausdruck.

In der Ausstellung werden Aktionsrelikte aus den 60er Jahren wie beispielsweise „Burnt Flag“ und Videos von der Ausstellung und Verhaftung der GAAG Aktivisten in „The People`s Flag Show“ (New York) 1970 mit aktuellen Werken von Jean Toche kombiniert. Während sich die Aktivitäten von Toche in den ausgehenden 60er und frühen 70er Jahren gegen Vietnamkrieg, Rassismus und Zensur in Kunst und Medien wandte, reflektiert er in seinen jüngsten Fotoprints und Mail Art Aktionen (2006/07) das Verhältnis des (Künstler-)Individuums zur globalen Politik; dabei besonders zur Politik der Bush-Regierung. Das Material für seine Attacken gegen die invasive amerikanische Außenpolitik entnimmt Toche den Printmedien. Die Meldungen aus der Tagespresse kommentiert er dabei mit einer Art performativer Selbstinszenierung, bei der er seinen Körper tabu- und schonungslos einsetzt.

„Toche`s Angriff gegen die Politik der Bush-Regierung ist nicht subtil sondern frontal, hart, aggressiv und steht eher in der Tradition von Agitprop-Kunst“. (Matthias Reichelt)