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Eröffnung am Freitag, den 20. Mai 2016, um 19 Uhr
Ausstellung: 21. Mai – 20. August 2016

Malerei, Collage oder Installation? Jasmine Justice lotet spielerisch die Grenzen der Malerei aus, bewegt sich mit ihr in den Raum und überwindet die Enge vermeintlicher Kategorien. Sie emanzipiert sich vom tradierten Gattungsbegriff der Malerei, saugt die Bilder, Zeichen und visuelle Alltäglichkeiten ihrer Umgebung und der medialen Welt auf, um sie in ihrer Malerei neu zu arrangieren, zu verfeinern und für neue Sichtweisen zu öffnen. Immer wieder bettet sie die Zeichnung in die abstrakten Gemälde ein. Es sind zumeist strikte grafische Linien, die dem freudvoll-gestischen Duktus entgegenstehen. Geometrie und Statistik verbinden sich mit assoziierter Abstraktion. Denn Jasmine Justice adaptiert in ihren Zeichnungen etwa Börsendiagramme, Wetterprognosen, Aufzeichnungen von Kampfdrohnenflügen, Ölfelder im Sonnenuntergang und ähnliche strukturelle Visualisierungen. Sie bricht deren Ordnungen durch eine außergewöhnliche Farbigkeit und durch Farbzusammenstellungen, die, seien sie noch so dunkel gehalten, in ihrem unvoreingenommen Auftrag stets eine Leichtigkeit vermitteln. Die gedankliche Tiefe ist ihren Werken dennoch vollends präsent, wenn sich etwa die Quadrate durch im Pinselstrich auflösen drohen und so zu hybriden Formen werden. Oder wenn Jasmine Justice ein „No go“ formuliert und ihre eigene Assemblage durchstreicht, indem sie radikal ein X über das Bild spannt. Eine kritische Sicht auf die Welt, die die Lust und Ironie der Kunst beherrscht.