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Donnerstag, 5., bis Sonntag, 8. Februar, 20:00 Freitag und Samstag, 19:30 mit Einführung in das Werk Fabres

Gerade hat er seinen 50. Geburtstag gefeiert und darf bereits auf eine Ausstellung im ehrwürdigen Louvre in Paris als erster noch lebender Künstler verweisen. In Antwerpen ansässig, zählt Jan Fabre weltweit zu einem der gefragtesten Künstler der Gegenwart. Meyers Lexikon weist ihm Einflüsse von Marcel Duchamp, René Magritte, Michel Foucault und Joseph Beuys nach, die Medien reißen sich um ihn. Die Arbeit des Theatermachers, Choreografen, Schriftstellers und bildenden Künstlers ist provokativ, genreüberschreitend bei der Wahl der stets virtuosen Mittel und hat einen Hang zum Extrem. Im Zentrum seines künstlerischen Schaffens zwischen Installation, Bild, Oper, Theater, Tanz und Wort steht stets der Mensch, seine Vergänglichkeit und das Ringen um seine Existenz im Kontext gesellschaftlicher Parameter.

Seine neue Arbeit "Orgie der Toleranz" ist nach ihrer Uraufführung im Januar in Chile erstmals in Europa im tanzhaus nrw zu sehen. Darin hält er, einem Höhlenforscher gleich, seine Lippen fest an den Bauchnabel der Welt gepresst, tastet sich durch den Modder eines aufgeblähten Darms, übersäht von Geschwüren, Blasen, Fäulnis. Neun Musiker, Schauspieler und Tänzer, darunter die wunderbare Ivana Jozic und der Ex-Forsythe-Tänzer Antony Rizzi, folgen einem surrealen Plot über eine schamlos gewordene Wirklichkeit. Jan Fabre treibt ein klirrend scharfes Messer in die Wunden unseres jungen 21. Jahrhunderts, geprägt von Konsumterror, medialer Sexualisierung und Werteverfall. Stets die Kreditkarte zur Hand. Monty Python hätte diesen bitterbösen Sketch über eine Welt des Exzesses nicht besser inszenieren können.

In Nordrhein-Westfalen hat der rund um den Globus gastierende Künstler zuletzt bei der Ruhrtriennale 2007 mit seiner Bühnenkreation "Requiem für eine Metamorphose" Begeisterungsstürme ausgelöst.

Dauer: ca. 105 Min. ohne Pause

Wir empfehlen: für Zuschauer über 18 Jahren.

Konzept, Regie, Choreografie, Bühne: Jan Fabre; Textkreation zusammen mit den Akteuren; Dramaturgie: Miet Martens; mit Linda Adami, Christian Bakalov, Katarina Bistrovic-Darvas, Annabelle Chambon, Cédric Charron, Ivana Jozic, Goran Navojec, Antony Rizzi, Kasper Vandenberghe; Musikkomposition, Liedtexte: Dag Taeldeman; Licht: Jan Dekeyser, Jan Fabre; Kostüme: Andrea Kränzlin, Jan Fabre; Praktikanten: Rachid Laachir (Kostüme); Witte van Hulzen Dramaturgie), Brecht Beuselinck (Technik); Sprachcoach Englisch: Tom Hannes; Prothesen: Denise Castermans; Koordination Technik: Harry Cole; Sound: Tom Buys; Produktionsmanager: Sophie Vanden Broeck. Foto: F. Heyman

Eine Produktion von Troubleyn/Jan Fabre, koproduziert durch Festival Internacional de Teatro Santiago a Mil Santiago de Chile; Peak Performances @ Montclair State University, tanzhaus nrw, Düsseldorf, deSingel, Antwerpen, Théâtre de la Ville, Paris, Romaeuropa Festival, Rom.

www.troubleyn.be

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Jan Fabre/Troubleyn
"Orgie der Toleranz" Performance
Europäische Erstaufführung