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Jack Pierson. New Photography

12 September - 14 November 2020

Mit unserer achten Einzelausstellung von Jack Pierson (*1960, lebt in New York) anlässlich des Gallery Weekend Berlin 2020 zeigen wir neue Fotoarbeiten, die für diese Aus-stellung entstanden sind.

Jack Piersons erste Beteiligung in einer Gruppenausstel-lung 1991 bei Aurel Scheibler in Köln und seine folgende erste Einzelausstellung im Jahr 1992, sein Debut in Euro-pa überhaupt, waren eine Entdeckung für Institutionen, Sammler und Künstler. Sein im Zusammenhang mit dieser Ausstellung veröffentlichtes Künstlerbuch Angel Youth wur-de zu einer der wegweisenden Künstlerpublikationen der 1990er Jahre.Die collageartigen Inszenierungen, die er für Ausstellungsräume mit seinen Wortskulpturen, und Foto-grafien schuf, waren für diese Zeit etwas Neuartiges, das Künstler wie Kuratoren gleichsam inspirierte.

In seinen Inszenierungen wie auch in seinen Bildern, Zeichnungen, Wortskulpturen und Büchern gelingt es Pierson auf subtile und spielerische Art eine Geschichte zu umschreiben, die sich im Bewusstsein des Betrachters wie beim Lesen eines Textes entfaltet.

Jack Piersons künstlerische Arbeit ist von Anbeginn von ei-ner einzigartigen Bildsprache mit einer zutiefst poetischen Note geprägt. Oft erfahren wir in seinen Werken einen me-lancholischen Unterton und die damit verbundenen Empfin-dungen von Erinnerung, Hoffnung, Begehren oder Verlust und Sehnsucht, die an eine persönliche emotionale Dispo-sition des Betrachters appelieren.

Pierson, neben Nan Goldin, Mark Morrisroe und David Arm-strong der sogenannten „Boston School“ zugerechnet, re-volutionierten den Umgang mit Fotografie und beeinfluss-ten maßgeblich deren Entwicklung und Wahrnehmung.

In seinen neuesten Fotografien ist die Collage und der da-hinterliegende Prozess ihrer Entstehung selbst das Thema. Der assemblageartige Einsatz einzelner Fragmente auf der Fläche der Bildtafeln spielt mit einer Räumlichkeit, die durch bewussten Gebrauch von Primärfarben eine abstrakte Qua-lität bekommt.